Studienarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Philosophie - Epochenübergreifende Abhandlungen, Note: 1,0, Universität Leipzig (Institut für Philosophie), Veranstaltung: Seminar: Utopie bei Ernst Bloch, Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Arbeit soll den Unterschied der Mensch-Natur-Verhältnis-Konzeption bei Marx und Bloch herausarbeiten und die Frage klären, inwiefern Blochs Version des Marx'schen Diktums heute gesellschaftliche Relevanz hat. Folgt man Ernst Bloch in seiner Annahme, dass Welt und Geschichtsprozess nicht determiniert und abgeschlossen sind, sondern nach vorne hin offen, sich im Prozess entwickelnd nach etwas Noch-nicht dagewesenem streben, so stellt sich die Frage nach dem Zielinhalt dieses Prozesses. Bloch sieht diesen Zielinhalt komprimiert beschrieben in der Formel „Naturalisierung des Menschen, Humanisierung der Natur“. Dieses Diktum stammt aus den Ökonomisch-philosophischen Manuskripten von Karl Marx und wird von Bloch mehrmals zitiert. Im „Prinzip Hoffnung“ ist es dem 37. Kapitel „Wille und Natur, die technischen Utopien“ sogar als Motto vorangestellt. Aber nicht nur das, es wird von Bloch auch eigenwillig interpretiert und gewinnt im Zuge seiner Naturphilosophie eine neue Bedeutung. Bloch wurde von verschiedenen Seiten für seine angeblich mystischen und spekulativen Überlegungen kritisiert. Es stellt sich also weiter die Frage, ob diese Kritik berechtigt ist und ob Bloch überhaupt noch als Weiterführung von Marx gesehen werden kann. Um dies zu klären wird im ersten Teil dieser Arbeit der erwähnte Satz von Marx: „Naturalismus des Menschen, Humanismus der Natur“ interpretiert und sein naturphilosophischer Kontext untersucht. Im zweiten Teil werden dann Blochs Weiterentwicklungen desselben erläutert und Unterschiede zu Marx thematisiert. Abschließend wird im dritten Teil versucht, die aufgekommenen Fragen zu klären und ein Fazit zu ziehen.