Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Germanistik - Sonstiges, Note: 1,0, Universität Kassel (Fachbereich 2 Geistes-und Kulturwissenschaften), Veranstaltung: Filmgeschichte eines literarischen Stoffs: Vampirfilme, Sprache: Deutsch, Abstract: Meine kleine Schwester sitzt zusammen mit mir und meinen Großeltern auf dem Sofa und bewegt sich seit Stunden keinen Millimeter. Auch ihr Gesicht ist kaum zu sehen, lediglich die Augenbrauen geben Aufschluss über ihren momentanen Gemütszustand. Das Wasserglas, welches man ihr aus Fürsorglichkeit hingestellt hatte, ist noch unberührt. Es ist offensichtlich: Sie leidet unter einem akkuten Fall von Vampirismus. Und zwar nicht nur, weil sie seit Tagen das selbe Buchcover der Welt präsentiert, sondern weil ihr Blick jedes Mal glasig wird, wenn sie den Schinken mal nicht in der Hand hat. Dann starrt sie minutenlang ins Leere, stellt Beziehungen in Frage und malt melanchonische Bilder auf ihr Federmäppchen. Und das alles nur wegen 'Twilight-Bis(s) zur Morgenstunde'. Mein Großvater hat diesen Wandel längst bemerkt und wird nicht müde sie und mich darauf hinzuweisen, dass glitzernde Vampire alles andere als interessant wärenn, ja, das Genre des Vampirfilms förmlich verspotten würden. Ich unterdrücke den ersten Impuls, ihm zu widersprechen einfach nur weil er seine Zeit mal wieder automatisch vor der unseren angesiedelt sieht, und denke erst mal über diesen Standpunkt nach. Dabei fällt mir auf, dass ich nicht einen einzigen Vampirfilm von 'früher' kenne, anhand dessen ich mir ein Urteil erlauben könnte. Als ich ihn nach berühmten Verfilmungen frage, fällt natürlich auch der Titel "Dracula" von Bram Stoker. Davon hatte ich schon Szenen gesehen, in irgendwelchen TV-Magazinen und in Schwarz/Weiß, was mich nicht gerade begeistert hatte. Als ich hörte, dass er den Film sogar da hatte, auf VHS, beschlossen wir spontan, einen Fernsehabend einzulegen an dessen Ende ich völlig zu seiner Meinung bekehrt war, zumindest was eines anging: Der Vampirfilm hatte sich tatsächlich verändert. Aber wie und warum war das passiert? Was genau war es, dass sich verändert hatte? An diesem Abend dachte ich viel über dieses Thema nach. Als in der folgenden Woche die Einwahl in neue Semesterkurse anstand und ich ein Seminar entdeckte, dass sich scheinbar genau mit dieser Fragestellung befasste, wählte ich mich überrascht und begeistert ein, was der Beginn eines interessanten Ausflugs in die Welt der Vampire nach sich gezogen hatte. Inklusive alter Vampirfilme im Kellerkino an berühmten Stätten, welche von noch berühmteren Autoren und Reggiseuren besucht worden waren und Tomatensaft, den unser Dozent beim Seminarausflug in der Dunkelheit verteilte. Diese Hausrbeit ist nun das Seminaregebis.