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Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Geschichte Europas - Neuzeit, Absolutismus, Industrialisierung, Note: 1,3, Ruhr-Universität Bochum (Historisches Institut), Sprache: Deutsch, Abstract: „Eine trostlose Gegend!“ Mit diesen Worten beschrieb Annette von Droste-Hülshoff im Jahre 1845 die Gegend, auf der nur kurze Zeit später der bedeutendste Industriebezirk Europas entstehen sollte – das Ruhrgebiet. Allerdings wirkt die Industrie in den Beschreibungen von Droste-Hülshoff noch fern. Und dies zu einer Zeit, als an der Saar die Industrielle Revolution allen Anschein nach längst…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Geschichte Europas - Neuzeit, Absolutismus, Industrialisierung, Note: 1,3, Ruhr-Universität Bochum (Historisches Institut), Sprache: Deutsch, Abstract: „Eine trostlose Gegend!“ Mit diesen Worten beschrieb Annette von Droste-Hülshoff im Jahre 1845 die Gegend, auf der nur kurze Zeit später der bedeutendste Industriebezirk Europas entstehen sollte – das Ruhrgebiet. Allerdings wirkt die Industrie in den Beschreibungen von Droste-Hülshoff noch fern. Und dies zu einer Zeit, als an der Saar die Industrielle Revolution allen Anschein nach längst angelaufen zu sein scheint, wie der verstörte Zeitzeuge August Becker nur wenige Jahre später zu berichten wusste: „Durch den schwarzen, fußhohen Kot watet man an zahllosen Fabrikgebäuden, Arbeiterwohnungen und Wirtshäusern vorüber bis nach dem preußischen Ort Sulzbach, wo die Industrie an allen Ecken und Enden ihren Wohnsitz aufgeschlagen hat.“ So war es auch Koks der Saarregion, mit der die erste deutsche Lokomotive von Nürnberg nach Fürth angetrieben wurde, während im Ruhrgebiet noch kein einziger Kokshochofen arbeitete. Bislang hat die Geschichtswissenschaft die unterschiedlichen Verläufe der Industrialisierung beider Regionen allerdings noch nicht umfangreicher verglichen. Doch auch sie bescheinigt dem Saarland gegenüber dem Ruhrgebiet einen wesentlichen Vorsprung hinsichtlich der Industrialisierung in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Hat das Ruhrgebiet seine Industrialisierung zunächst verschlafen? Diese Frage versucht die vorliegende Arbeit zu beantworten, indem sie das späte Einsetzen der Industrialisierung an der Ruhr mit der „Erfolgsstory“ der Saarregion vergleicht. Hierzu sollen die von Ralf Banken für die Industrialisierung der Saarregion herausgearbeiteten Ursachen früher institutioneller Wandel, Bergbau als staatlich stimulierter Schlüsselsektor und das Vorhandensein energieintensiver Branchen beschrieben und für das Ruhrgebiet in der Zeit von den 1790ern bis in die 1850er Jahre untersucht werden. Wenn - wie im Falle der Industrialisierung des Ruhrgebiets - behauptet wird, dass etwas verschlafen wurde, so impliziert dies ein Vorliegen persönlichen Versagens. In dieser Arbeit soll daher zudem überprüft werden, ob die späte Industrialisierung des Ruhrgebiets auf Versäumnisse innerhalb der Region zurückzuführen ist.