Die braven Bürger von New Orleans scheinen nicht besonders viel von Ignatius und seinen Ausrastern zu halten. Der aber ignoriert sie einfach, wenn er seinen massigen Körper zu den Fleischtöpfen der Stadt bewegt. Er führt immerhin einen edlen Kreuzzug gegen das Laster, die Modernität und die Unwissenheit. Doch seine Mutter hält eine hässliche Überraschung für ihn bereit: Nach einem Blechschaden, den sie verursacht hat, wird er von ihr gezwungen, seine rituellen Zornesausbrüche vor dem Fernseher aufzugeben und sich einen Job zu suchen, statt mit Leserbriefen die Welt zu verbessern. Unerschrocken nutzt er die neue Stelle, um seine Mission fortzuführen – und hat dafür jetzt auch noch ein Piratenkostüm und einen Imbissstand zur Hand ... Definitiv einer der originellsten Helden, den die amerikanische Literatur im letzten Jahrhundert hervorgebracht hat.
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Endlich ist John Kennedy Tooles Klassiker der Südstaatenliteratur "Die Verschwörung der Idioten" in einer wunderbaren Neuübersetzung von Alex Capus wieder auf Deutsch erhältlich, freut sich Rezensent Klaus Birnstiel. Begeistert taucht er in das New Orleans der sechziger Jahre ein und lässt sich von einer Stimmung aus "Hippie-Euphorie" und "Bürgerrechtsbewegung" mitreißen, die der Autor nicht ohne beißende Ironie schildere. Der Kritiker begleitet Tooles Protagonisten, ein lebensuntüchtiges und intellektuell verkrachtes Muttersöhnchen, das durch einen Autounfall zum Geld verdienen gezwungen wird, bei seinen stets scheiternden Versuchen in der Berufswelt, die dieser als antikapitalistische Heldentaten inszeniere. Dabei, so Birnstiel, begegne ihm eine Vielzahl grotesker Figuren wie etwa die Aktivistin Myrna, die sich für einen Schnellkurs in gutem Sex für alle Minderheiten einsetze. Toole gelinge es meisterhaft, seine vielen verschiedenen Erzählstränge zusammenzuführen, lobt der Rezensent.
© Perlentaucher Medien GmbH
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