FEHLENDER ZUSAMMENHANG
Marcus, ein junger gutsituierter IT-Spezialist in einer renommierten Firma hat mit Isabelle, seiner Ehefrau, scheinbar den passenden Lebensstil gefunden. Sie leben in Paris, in einem schönen Haus. Doch es macht sich Bequemlichkeit, Alltagstrott und –routine breit.
Auch sexuell passiert nichts Aufregendes mehr. Sie führen eine Beziehung, die vom tagtäglichen…mehrFEHLENDER ZUSAMMENHANG
Marcus, ein junger gutsituierter IT-Spezialist in einer renommierten Firma hat mit Isabelle, seiner Ehefrau, scheinbar den passenden Lebensstil gefunden. Sie leben in Paris, in einem schönen Haus. Doch es macht sich Bequemlichkeit, Alltagstrott und –routine breit. Auch sexuell passiert nichts Aufregendes mehr. Sie führen eine Beziehung, die vom tagtäglichen Einerlei geprägt ist. Keine Höhepunkte. Kaum Abweichungen vom gewohnten Rhythmus. Marcus fühlt sich sicher wie in einem Kokon, „seinem Kokon.“ Dabei bleibt vieles auf der Strecke, vor allem kaum Zeit für- und miteinander, wenig Raum für Emotionen, Gefühle. Alles im Gleichmaß. Keine Ausbrüche. Da passiert plötzlich etwas Außergewöhnliches.
„Hör auf Deine Gefühle!“ So lautete die erste von insgesamt drei Botschaften an die Adresse von Marcus. Wer hat ihm den Zettel mit diesen Worten hinter die Scheibenwischer seines Autos geklemmt? War es seine Frau? Marcus kommt ins Grübeln...
Ein starker Beginn des Buches. Die Leseprobe zum Buch des jungen Franzosen gefiel mir ausnehmend gut. Sie begann hoffnungsvoll. Es wäre für mich interessant gewesen die männliche Sicht auf persönliche Dinge zu lesen. Die meisten Bücher mit der Beziehungsthematik werden ja von Frauen geschrieben. Deshalb war mein Interesse sofort geweckt.
Ich bin also mit großen Erwartungen an das Buch herangegangen. Wenn man das luftig-leicht erscheinende Cover sieht mit dem wehenden Blatt Papier im zarten Windhauch – ja dann- denkt man einen Beziehungs-/Liebesroman. Dazu noch dieser poetische, romantische Titel!
Stattdessen habe ich auf 230 Seiten keinen roten Faden im Handlungsverlauf entdecken können. Lose Enden, die irgendwo/irgendwie zerfasern. Es wird postuliert, philosophiert, behauptet, erklärt, was das Zeug hält. Die Erzählung bleibt seltsam blutleer, ohne Leben. Sie berührt mich nicht. Mir erscheint es so, als hätte der Autor nicht gewußt, wie er alles unter einen Hut bekommen soll. Ja, vielleicht hat er zuviel gewollt. Schade.
Durch den väterlichen Freund Angelo, den er durch Zufall kennenlernt, erhält er lebenskluge Ratschläge, führt philosophische Gespräche. Im Teil II des Buches tritt plötzlich Sarah auf, die Mutter von Marcus, die vorher nur unwesentlich und unerkannt in Erscheinung trat. Wie dann am Ende alles miteinander verknüpft wird, hat mich in der Tat sehr verblüfft. Aber anders als es im Klappentext des Romanes ausgedrückt wird. Bedingungslose Liebe? Vergebung? Berührung bis in die Tiefen der menschlichen Seele? Davon las ich leider nichts. Mich läßt „Die Verseflüsterin“ rat- und hilflos zurück.
Von mir nur 3 Sterne!