Fachbuch aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Ägyptologie, , Sprache: Deutsch, Abstract: Internationale Beziehungen sind nicht nur ein Phänomen der Neuzeit, sondern waren schon im Altertum keine Seltenheit. So war auch das ägyptische Großreich, das im Neuen Reich unter Amenophis III. seine Blütephase erlebte in vielschichtige diplomatische Verbindungen mit seinen Nachbarreichen und Vasallen eingebunden. Naben den syrischen Fürstentümern, den Königreichen Mitanni und Babylon unterhielt man dabei auch Beziehungen zum ägäischen Raum, wo sich seinerzeit die Reiche der Minoer und Mykener befanden. Dies stellt einen sehr interessanten Befund dar, denn bisweilen ist man in vielen Bereichen immer noch geneigt, die großen Kulturen des Altertums, sei es die des alten Ägyptens, die Mesopotamiens oder die der Ägäis, zumeist nur für sich zu betrachten. Dabei bekunden die anhand von zahlreichen Funden nachweisbaren Beziehungen einen regen Austausch, der sich neben dem reinen Güterverkehr auch in dem Transport von kulturellen Eigenarten manifestiert, wie etwa von stilistischen Einflüssen in der Kunst. Der vorliegende Text soll nun einen Blick auf die einzig in der Zeit von Amenophis III. nachweisbare verstärkte Beziehung Ägyptens zum ägäischen Raum werfen. Dabei wird zum einen auf die Regierungszeit Amenophis III. eingegangen, die auch einen Höhepunkt des diplomatischen Austauschs darstellt. Weiter wird auf die Belege eingegangen, die mit der Ägäis in Verbindung stehen und so möglicherweise Auskunft zu einer Beziehung geben, die bis in die Amarnazeit einen florierenden Handelsverkehr ermöglichte.