Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Ethnologie / Volkskunde, Note: 1,3, Universität Hamburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Obwohl Brasilien über die notwendigen rechtlichen und institutionellen Mittel zur Wahrung der Menschenrechte verfügt, ist der Alltag vieler Bürgerinnen und Bürger durch diverse Formen der Verletzung dergleichen geprägt. Zurückzuführen ist dies unter anderem auf das enorme Gefälle zwischen arm und reich. So kontrollieren die reichsten 20 Prozent der brasilianischen Bevölkerung etwa 64 Prozent des nationalen Vermögens, während dem ärmsten Fünftel lediglich 2,5 Prozent davon verbleiben. Privilegiert sind hierbei vor allem die Weißen. Um einen genaueren Überblick über die Lage der Menschenrechte in Brasilien präsentieren zu können, werde ich im Folgenden zunächst deren wichtigste Aspekte einzeln fokussieren und näher beleuchten. Anschließend sollen verschiedene rechtliche und institutionelle Grundlagen zum Schutz der Menschenrechte vorgestellt werden. Nationalstaatliche Beiträge sind dabei ebenso von Interesse wie interamerikanische oder globale. Zusammen stellen sie eine viel versprechende Perspektive dar. Dennoch ist das Engagement gegen soziale Missstände im Lande noch immer mit einem gewissen Risiko verbunden. So laufen viele MenschenrechtlerInnen Gefahr, Opfer staatlich legitimierter Gewalt zu werden. Ausschlaggebend hierfür sind neben der mangelnden Kooperationsbereitschaft Brasiliens mit internationalen Organisationen, zahlreiche tief verwurzelte Vorurteile innerhalb der Bevölkerung sowie der unklare rechtliche Status der AktivistInnen. Mit diesen Defiziten werde ich mich im dritten Abschnitt auseinandersetzen.