Der endgültige Übergang von einer Miliz- zu einer Berufsarmee unter Augustus markiert eine fundamentale Weichenstellung in der römischen Geschichte. Das Ideal einer geringen zentralstaatlichen Verwaltungsintensität mußte im Laufe der folgenden Jahrhunderte Zug um Zug zugunsten von protobürokratischen Verwaltungsstilen aufgegeben werden. Ihre zentrale Rolle spielte die Armee bei dieser Entwicklung zum einen als eine sich selbst verwaltende Großstruktur, in der sich komplexe Administrationsformen herausbildeten, die partiell zum Vorbild für militärexterne Institutionen wurden. Zum anderen stellte sie ein teures Machtinstrument dar, dessen Existenz die Regierungszentrale zum Budgetieren und zur Suche nach neuen Regierungstechniken zwang. In dem Band werden verschiedene Probleme dieser Entwicklung aus historischer, archäologischer, epigraphischer und papyrologischer Perspektive beleuchtet.