Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Universität Mannheim (Philosophische Fakultät), Veranstaltung: Proseminar, Sprache: Deutsch, Abstract: "Die Braut von Messina", auch bekannt unter dem Titel "Die feindlichen Brüder" ist mit Abstand Schillers umstrittenstes Werk. Die negativen Urteile kritisieren vor allem den Versuch des erneuerten Chors, der aus der Antike stammt und in der "Braut von Messina" in abgewandelter Funktion gebraucht wird. Schiller hat ihm eine Fülle von politischen Funktionen zugewiesen, die er in früheren Dramen durch andere Formen zu erreichen versuchte. Der antike Chor stellt ein eher fremdes Organ in der modernen Tragödie dar. Viele Kritiker halten es für nicht zeitgemäß und für ein zu extremes Mittel. Dass der Chor nicht so recht in die Zeit passt, hat auch Schiller selbst zugegeben. Dennoch sieht er es als ein literarisches Experiment an, mit dem er sich mit den alten Tragikern messen will. Die schlechten Kritiken bewirken, dass "Die Braut von Messina" heute in den Hintergrund gerückt ist. Unter Schillers klassischen Dramen wird es oft als ein misslungener Versuch einer Wiederbelebung der Antike angesehen. Treffen diese negativen Beurteilungen wirklich zu, oder wurder der "moderne" Chor von den Kritikern vielleicht nur falsch verstanden?