Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Politik - Politische Systeme allgemein und im Vergleich, Note: 2,3, Johannes Gutenberg-Universität Mainz (Institut für Politikwissenschaft), Veranstaltung: Hauptseminar: "Klassiker der Demokratieforschung", Sprache: Deutsch, Abstract: George Tsebelis, der derzeit als Professor für Politikwissenschaft an der University of Michigan lehrt, veröffentlichte 1995 einen Aufsatz namens „Decision Making in Political Systems: Veto-Players in Presidentialism, Parliamentarism, Multicameralism and Multipartyism“. In diesem stellt er erstmals sein Konzept der Veto-Spieler vor, mit dem er alle bisherigen Ansätze der klassischen Politikwissenschaft zur Erklärung und Prognose politischer Performanz überwinden wollte. Anstatt politische Systeme nur dichotom einzuteilen – wie zum Beispiel in präsidentiell versus parlamentarisch, föderal versus unitarisch, Ein- versus Zweikammernsystem oder Zwei- versus Mehrparteiensystem – versucht Tsebelis mit diesem Ansatz, „alle institutionellen Arrangement und politischen Wettbewerbskonstellationen als funktional äquivalent zu betrachten“ (Kaiser 2007: 464). Denn dies erlaubt einen deutlich größeren Stichprobenumfang bei empirischen Untersuchungen und de facto die Möglichkeit zum Vergleich aller politischer Systeme. Vorliegende Arbeit stellt das Veto-Spieler-Theorem von George Tsebelis sowie dessen Annahmen und Hypothesen vor. Auch auf Kritik am Ansatz soll dabei eingegangen werden. Anschließend soll der Ansatz auf zwei Beispiele angewandt und auf seine Relevanz überprüft werden: einmal am Beispiel des politischen Systems der Bundesrepublik Deutschland und schließlich am Beispiel von Großbritannien. Wie kann die politische Performanz in Deutschland und Großbritannien gemäß der Theorie von George Tsebelis vorausgesagt werden? Und treffen die Hypothesen bezüglich der politischen Performanz in der Realität auch tatsächlich zu?