Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Weltgeschichte - Frühgeschichte, Antike, Note: 1,0, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (Institut für Altertumswissenschaften), Sprache: Deutsch, Abstract: „Zeit ist das, was man an der Uhr abliest.“ Diese zunächst sehr einfach wirkende Erkenntnis stammt von Albert Einstein und verweist auf das Phänomen, dass Zeit an sich nicht vom Menschen beeinflusst werden kann. Wir können Zeit lediglich wahrnehmen und das in sehr unterschiedlichem Maße. So kann eine feste zeitliche Größe wie zum Beispiel eine Stunde wie „im Fluge vergehen“ oder aber auch als endlos von ein und derselben Person erlebt werden. Gerade weil unser intrapersonelles und interpersonelles Zeitempfinden so unterschiedlich ist, macht die Orientierung an objektiven zeitlichen Einteilungen das zwischenmenschliche Zusammenleben leichter organisierbar. Selbst der relativ einfache Vorgang einer Verabredung von zwei Personen zu einem Zeitpunkt benötigt einen objektiven Zeitmesser. Betrachtet man unseren heutigen Alltag, so scheint dieser fast schon allumfassend von der Zeit bestimmt zu sein. Nahezu alle gesellschaftlichen und individuellen Bereiche werden zeitlich erfasst und sogar auf Grundlage von Zeitmessungen qualitativ bewertet und ausgerichtet. Ist der heutige Mensch ein Sklave der Zeit? Wie kam es zu dieser selbst geschaffenen Abhängigkeit? In dieser Arbeit soll zunächst im ersten Punkt untersucht werden, welche gesellschaftliche Bedeutung und Funktion den griechischen und römischen Sonnenuhren beizumessen ist. Die Beantwortung der Frage nach der Bedeutung und Funktion lässt Rückschlüsse auf die Genauigkeit der antiken Sonnenuhren zu. Waren sie also eher Schmuckstück für wohlhabendere Privatgärten oder tatsächlich auch öffentlich zugängliche Zeitmesser beziehungsweise Stundenanzeiger? Um diese Frage beantworten zu können ist es unumgänglich sich zusätzlich mit dem Aufbau und der Funktionsweise der griechisch-römischen Sonnenuhren zu befassen, was einen weiteren Schwerpunkt dieser Arbeit darstellt. Im letzten Punkt werden schließlich unterschiedliche Typen von Sonnenuhren untersucht, um die Anpassungsfähigkeit der griechisch-römischen Sonnenuhrenhersteller an die jeweiligen Aufstellungsorte zu überprüfen.