Sie wird das Jahrhundert verblüffen. Die erste Architektin der Geschichte. Rom im 17. Jahrhundert – prachtvolle Paläste, monumentale Kuppeln, kostbarer Stuck. Durch die selbstherrliche Macht der Päpste und Kardinäle wächst die Stadt im barocken Prunk. Während Frauen Kind auf Kind gebären und sich für die Familie abschinden, malt eine 13-Jährige ihr erstes Altargemälde. Der Vater, plebejisches Künstlergenie und Komödiendichter, führt das Wunderkind in die Kunst ein und lehrt sie, an das Unmögliche zu glauben. Plautilla Bricci wird nicht nur eine bedeutende Malerin und Mitglied der Accademia di San Luca, sondern auch die erste Frau, die einen prächtigen Palazzo nach eigenen Entwürfen plant und vollendet. Gegen alle Widerstände wird ihr Name in den Grundfesten der Villa Benedetta auf dem Gianicolo eingraviert sein …
"Außergewöhnlich ist Mazzuccos Rekonstruktion dieses überbordenden und korrupten, sinnlichen und scheinheiligen, heiteren und tieftraurigen Rom des 17. Jahrhunderts." La Repubblica
Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Plautilla Bricci war die erste römische Architektin, doch über sie war lange Zeit kaum etwas bekannt, lernt Rezensentin Tanja Schultz aus Melania Mazzuccos Roman, der sich ihrem Leben anhand historisch verbürgter Fakten, aber doch mit gelegentlicher künstlerischer Freiheit widmet. 1616 ist sie geboren, lernt zuerst in der Werkstatt ihres Vaters und errichtet dann so beeindruckende und bedeutende Gebäude wie die Villa "Il Vascello" in der Form eines Schiffes, die 1849 in der Revolution zerstört wurde, lesen wir. Männer wie der Abt Elpidio Benedetti waren zunächst ihre Förderer, haben die Früchte ihrer Arbeit dann aber doch für sich selbst ernten wollen, sodass Bricci dem Vergessen anheimgefallen ist, so Schultz. Dieser fast filmisch geschriebene Roman ist ein erster Schritt, ihr die ihr gebührende Aufmerksamkeit und Hochachtung zukommen zu lassen, schließt sie.
© Perlentaucher Medien GmbH
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