Lance Michellis Großmutter Antonia hatte einen Schlaganfall. Nur undeutlich kann sie Lance ein ihr wichtiges Anliegen mitteilen. Einzig mit dem Gedanken im Gepäck, seiner Nonna ihren Wunsch zu erfüllen und ohne zu wissen, was er wirklich sucht, reist Lance zunächst nach Italien und dann weiter nach
Kalifornien. Hier landet er in der Villa, in der Antonia aufgewachsen ist. Er trifft auf Rese, eine…mehrLance Michellis Großmutter Antonia hatte einen Schlaganfall. Nur undeutlich kann sie Lance ein ihr wichtiges Anliegen mitteilen. Einzig mit dem Gedanken im Gepäck, seiner Nonna ihren Wunsch zu erfüllen und ohne zu wissen, was er wirklich sucht, reist Lance zunächst nach Italien und dann weiter nach Kalifornien. Hier landet er in der Villa, in der Antonia aufgewachsen ist. Er trifft auf Rese, eine junge Frau, die das Anwesen gekauft hat, um es zu renovieren und eine Pension daraus zu machen. Lance bekommt eine Anstellung als Koch und beginnt unauffällig mit seiner Suche nach Hinweisen, die ihm helfen, Nonnas Aufgabe zu erledigen…
Rese ist sich nicht sicher, ob ihre Entscheidung, Lance einzustellen, richtig gewesen ist. Sie fühlt sich nicht wohl mit dem ihr eigentlich völlig unbekannten Mann im Haus und dennoch bemerkt sie schnell, dass sie ihn braucht…
Man merkt diesem Buch auf jeder Seite Kristen Heitzmanns Liebe zum Geschichtenerzählen an. Besonders ihre enorme Ausdrucksfähigkeit und ihr feiner Sinn für Humor haben mich begeistert.
Die Autorin baut durch die Geheimnisse, die sich in und um die Villa ranken, eine großartige Spannung auf. Man wird hineingezogen in einen Strudel aus vergangenen und aktuellen Geschehnissen und während man Rese und Lance durch ihren nicht ganz einfachen Alltag begleitet, werden die zurückliegenden Ereignisse Stück für Stück ans Tageslicht befördert.
Heitzmann hat ihre Charaktere ganz wundervoll ausgearbeitet und es gelingt mühelos, vor dem inneren Auge ein Bild von allen Protagonisten entstehen zu lassen.
Rese ist geprägt von den Schrecken in ihrer Vergangenheit, sie vergräbt sich in ihrer Arbeit, um den Tod ihres Vaters zu verkraften, doch als ihre familiäre Tragödie ungeahnte Dimensionen annimmt, ist es Lance, der sie ganz behutsam an seinen christlichen Glauben heranführt und ihr damit Trost und Hilfe gibt. Es war für mich sehr interessant zu beobachten, wie Rese diese für sie neue Lebenshilfe akzeptiert und für sich anwendet.
Der Zwiespalt, in dem sich Lance befindet, wird sehr gut vermittelt. Dass seine geheimen Nachforschungen dazu führen könnten, dass Rese die Pension verliert macht ihm großen Kummer, andererseits sind die Nachforschungen wichtig, um Nonnas Wunsch zu erfüllen.
Er hadert sehr mit sich selbst und auch hier ist ihm bei seinen Entscheidungen sein Glaube an Gott eine große Hilfe.
Besonders gut gefallen hat mir, dass die eingeschobenen Bibelzitate immer genau auf das Geschehen abgestimmt sind.
Auch die Nebenfiguren sind fein gezeichnet und nehmen einen wichtigen Platz im Handlungsverlauf ein. Nicht nur die feengleiche Star, die mit ihren zahlreichen Shakespearezitaten die Dialoge bereichert, sondern auch die berechnende Sybil oder die gutherzige Evvy sind für den Ablauf der Geschichte unverzichtbar.
Kristen Heitzmann ist mit „Die Villa im Weinberg“ ein wundervoller Roman gelungen. Fesselnd, voller Emotionen und auch immer wieder zum Nachdenken anregend.