Studienarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Philosophie - Philosophie des 20. Jahrhunderts, Note: 2.0, Universität Luzern, Sprache: Deutsch, Abstract: Im ersten Abschnitt soll grundsätzlich ein Ein- und Ausblick zum methodischen Vorgehen in der Masterseminararbeit expliziert werden, Erörterungen zu dieser Wahl und grundsätzlich der wissenschaftsphilosophischen Ausrichtung. Darauf folgen die gedanklichen Vorüberlegungen zum Aufbau, kurze Überlegungen zur Zielsetzung der Arbeit sowie der Literaturauswahl. Innerhalb der möglichen Arbeiten von lljin fiel die Auswahl unter folgenden Gründen auf das Werk „Wesen und Eigenart der Russischen Kultur“: Einerseits ist einzig jenes Werk von Putin selbst verbal als zentral für das Verständnis Russlands bezeichnet worden und anderseits ist die Auswahl eine Folge der Mengenkongruenz von ,Möglich' und ,Sinnvoll'. Ich erläutere. ,Möglich' insofern das der Bestand lljins durch Moskau aufgekauft wurde und die wenigen Übersetzungen die in kleinsten Auflagen im Umlauf waren vergriffen sind. ,Sinnvoll' in dem Sinne, dass ein Grossteil des Nachlasses lljins sich entweder zentral mit Religionsphilosophischen, zum Teil spezifischen theologischen Aspekten, befasst, eine Vertiefung innerhalb der Jurisprudenz resp. expliziter rechtsphilosophischer Themen hervorhebt oder gar innerhalb von prägnanten Teilbereichen der Philosophie, wie etwa der Kunstphilosophie arbeitet. Das sich exakt von diesem Werk die Übersetzung von Dr. Dähler finden liess und mir durch Jenen selbst zur Verfügung gestellt wurde, rundet die Auswahl über einen glücklichen Zufall ab. Die Brücke von lljin zu Putin lässt sich am besten über die Philosophie selbst ziehen, also von der russischen Philosophie der Vergangenheit zur gegenwärtigen Philosophie in Russland. Ohne hier die Philosophielandschaft abzustecken ist eine kurze Situationsanalyse, bevor ich zur anderen Seite der Brücke, zum Präsidenten Putin übersetze, zur Philosophie sinnvoll. Der Lehrstuhlinhaber an der Moskauer Staatsuniversität, Fjodor Girenok, hierzu im Interview mit der neuen Zürcher Zeitung: „Zur Philosophie hatte man in Russland stets ein sehr schlechtes Verhältnis, ( ... ). Gemeint ist die an westlichen Vorbildern orientierte Schulphilosophie, gemeint ist jede Form von analytischem oder kritischem Vernunftsdenken, ( ... ). Im Gegenzug dazu fordert Girenok ein spezifisch russisches Organon des Denkens, das es dem Philosophen ermöglichen soll, zu zeigen statt zu beweisen, Existenzfragen in passende Bilder statt theoretische Konzepte umzusetzen.“