Die große Erzählerin Clara Viebig hat in diesem Düsseldorf-Roman die Zeit von 1830-1900 beschrieben und dabei die Erfahrungen ihrer Kindheit und Jugend verarbeitet. Sie bietet dem Leser ein Panorama der geschichtlichen Entwicklung dieser Jahre aus der Perspektive der kleinen Leute. Dabei bildet der Gegensatz zwischen Preußischem und Rheinischem ein Leitmotiv, dass den ganzen Roman und das Leben seiner Protagonisten durchzieht. Josefine Rinke, die Tochter eines preußischen Feldwebels und einer Düsseldorferin, wächst in diesem Gegensatz auf, der das gesamte Familienleben bestimmt. Sie erlebt einen Konfessionskonflikt, wie wir ihn uns heute nicht mehr vorstellen können. Dazu kommen die Klassen- und Standesunterschiede jener Zeit, die unter anderem dazu führen, dass ihre Liebe zu Viktor von Clermont, einem Freund aus Kindertagen, vom Vater auf Grund des Standesunterschiedes nicht akzeptiert wird. Der Leser erfährt nicht nur etwas über die Geschichte der preußischen Rheinlande mit dem Feldwebel Rinke, der immerzu hofft, dass endlich einmal ein Krieg ausbricht, sondern auch über das Düsseldorf im 19. Jahrhundert mit seiner verwinkelten Altstadt und den originellen rheinischen-und preußischen-Typen.
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