Zu der bisher noch wenig erforschten Wallfahrt auf den Geiersberg bei Deggendorf gibt ein jüngst gefundenes Mirakelbuch der Jahre 1632 bis 1659 den Anlass zu näheren Untersuchungen. Daneben stehen an Quellen eine große Zahl von Jahresrechnungen der Kirche sowie Votivbildern vom 17. bis zum 20. Jahrhundert zur Verfügung. Der Autor beschäftigt sich sowohl mit der Bedeutung von Mirakelbüchern im Wallfahrtsbetrieb der Barockzeit und der Geschichte der Wallfahrt als auch der Erschließung dieses Mirakelbuches. Auch geht er ausführlich auf die Finanzen der Wallfahrtskirche ein. Die Analyse der Kirchenrechnungen bietet Anschauungsmaterial für die Entwicklung finanz- und buchungstechnischer Praxis in der Frühen Neuzeit. Eine Darstellung der wirtschaftlichen und sozialen Wirkung der Wallfahrt liefert somit ein aufschlussreiches Beispiel für ihre Rolle als stabiler Pfeiler der wirtschaftlichen Strukturen in einer von Umwälzungen und Kriegszerstörungen geprägten Zeit.
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