Klappentext:
Unerzogen, aufsässig, unverbesserlich – wer sich in der DDR nicht zur staatskonformen Persönlichkeit formen lassen wollte, erhielt solche Attribute und wurde oft in Umerziehungsheimen, Spezialkinderheimen,
Jugendwerkhöfen weggesperrt. Denn Angepasstheit und das Funktionieren im
Kollektiv galten der SED als unverzichtbar für den Aufbau einer sozialistischen Gesellschaft. In das…mehrKlappentext:
Unerzogen, aufsässig, unverbesserlich – wer sich in der DDR nicht zur staatskonformen Persönlichkeit formen lassen wollte, erhielt solche Attribute und wurde oft in Umerziehungsheimen, Spezialkinderheimen,
Jugendwerkhöfen weggesperrt. Denn Angepasstheit und das Funktionieren im Kollektiv galten der SED als unverzichtbar für den Aufbau einer sozialistischen Gesellschaft. In das Leben renitenter Kinder und Jugendlicher
wurde massiv eingegriffen, ihre Menschenrechte trat man mit Füßen. Viele von ihnen sind bis heute traumatisiert von den psychischen und physischen Misshandlungen. Grit und Niklas Poppe erklären anhand berührender
Schicksale dieses wenig beachtete brachiale Umerziehungssystem und betrachten auch den Umgang mit "Schwererziehbaren" zur NS-Zeit, das Schicksal der „Verdingkinder“ in der Schweiz sowie fragwürdige Methoden
in der Bundesrepublik und in Heimen der Gegenwart.
Meinung:
Mit diesem Buch kann sich der Leser einen realistischen Eindruck über das Thema "Umgang mit schwer erziehbaren und problematischen Jugendlichen in der DDR" verschaffen.
Wie der Titel sagt, besteht der Bezug dabei auch immer zum Thema der Vorstellungen des Staates für das Verhalten und die Freizeitgestaltung, der Jugendlcihen.
In der DDR hatte der Staat ganz bestimmte Pläne mit den Jugendlichen, er wollte sie zu "sozialistischen Werktätigen und Menschen" erziehen.
Von ihrer Ideologie absolut überzeugt sahen die Behörden manchmal selbst harmlose Jugendabgrenzungsphänomene als mittelschwere Delikte an.
Sehr schnell waren die Behörden mit Begriffen wie "unsozialistisch", "asozial", usw zur Stelle; die Justiz konnte zuweilen solche Jugendliche, vor allem die "Rädelsführer" hart bestrafen.
Fazit:
Wie es solchen Jugendlichen in der DDR im Laufe der Geschichte ergangen ist, wird in dem Buch nicht nur allgemein, sondern durchaus auch exemplarisch dargelegt.
Solche Bücher sollte es mehr geben, ich empfehle es sehr gerne weiter.