Joshua Fielding, der berühmte Londoner Schauspieler ist mit einem Teil seines Ensembles auf den Landgut von Charles Netheridge eingeladen worden, die Schauspieltruppe soll dort ein Stück von Netheridges Tochter Alice aufführen. Diese hat Bram Stokers Roman „Dracula“ als Bühnenstück umgeschrieben.
Doch die Aufführung steht unter keinem guten Stern, das Stück muß massiv umgearbeitet werden, da…mehrJoshua Fielding, der berühmte Londoner Schauspieler ist mit einem Teil seines Ensembles auf den Landgut von Charles Netheridge eingeladen worden, die Schauspieltruppe soll dort ein Stück von Netheridges Tochter Alice aufführen. Diese hat Bram Stokers Roman „Dracula“ als Bühnenstück umgeschrieben. Doch die Aufführung steht unter keinem guten Stern, das Stück muß massiv umgearbeitet werden, da Alice noch recht unerfahren ist, dann wird der Landsitz komplett eingeschneit, es taucht ein mysteriöser Fremder auf, der angeblich einen Unfall mit seiner Kutsche hatte und dann geschieht ein Mord.
Inzwischen sind die jedes Jahr erscheinenden Weihnachtskrimis von Anne Perry eine nette Tradition geworden. Als Akteure hat sie hier immer Nebencharaktere aus ihren Krimireihen gewählt, diesmal ist es Caroline Fielding, die Mutter von Charlotte Pitt, die hier in einen Krimifall gerät und diesen auflöst.
Wie in allen Weihnachtskrimis geht es auch hier um die weihnachtliche Botschaft und das harmonische Miteinander. Die Atmosphäre, die die Autorin erzeugt, ist wieder sehr gelungen. Das Stück das aufgeführt werden soll, hat ja Bram Stokers Roman „Dracula“ als Grundlage und durch die Arbeit an dem Stück baut sich auch eine etwas gruselige Stimmung auf, dazu trägt bei, das der Landsitz von der Außenwelt abgeschnitten ist, ein mysteriöser Fremder taucht auf und dann passiert ein Mord, was liegt da näher als den Todesfall dem Übernatürlichen zuzuschreiben? Die Nerven der im Landhaus eingeschlossenen liegen blank und erste Animositäten tauchen auf. Hier ist es der Autorin wieder wunderbar gelungen, Figuren zu zeichen und ihnen mit all ihren Schwächen und Stärken Tiefe zu verleihen. Das hat mir ausnehmend gut gefallen.
Leider gerät die Auflösung des Krimifalles darüber zu kurz. Bis der Mord geschieht, sind zwei Drittel des Buches vorbei. Bis die Eingeschlossenen begreifen, das nur einer von ihnen den Mord begangen haben kann und erste Nachforschungen angestellt werden, nimmt auch wieder etwas Zeit in Anspruch und so erfolgt die Auflösung quasi auf den letzten Seiten und kann daher auch nicht ganz überzeugen. Sicher muß bei nur 190 Seiten etwas gestrafft werden, aber mit ca. 20 Seiten mehr hätte die Geschichte viel schlüssiger aufgelöst werden können, so ist mal als Leser etwas enttäuscht über das abrupte Ende.
FaziT: nette, stimmige Atmosphäre mit einem leichten Gruselfaktor, aber hier fehlte für mich doch etwas die Ausgewogenheit zwischen Krimifall und dem ganzen Drumherum, hier gerät der Krimi etwas ins Hintertreffen. Als weihnachtliche Lektüre aber kurzweilig und unterhaltsam wie die anderen Weihnachtskrimis der Autorin auch.