Studienarbeit aus dem Jahr 2022 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Veranstaltung: Piraterie, Sklaverei und Gelbfieber - Die Karibik als kolonialer Schmelztiegel der Frühen Neuzeit, Sprache: Deutsch, Abstract: „Wenn Gott einst diesem Land Fruchtbarkeit schafft!“ Solche und ähnliche Sequenzen sind aus einem Brief von 1543 des Augsburger Statthalters in Venezuela, Bartholomäus Welser, überliefert. Auch von spanischer Seite zeichnet sich kein positiveres Bild der Welser in Venezuela ab. Als „entvölkert und zerstört“ beschreiben Siedler der Provinz 1546 das Land. 1528 erwarb die Welser-Gesellschaft in einem Kronvertrag die spanische Überseeprovinz Venezuela vom spanischen und römisch-deutschen König Karl V. Die Welser steckten riesige Summen in die Bewirtschaftung und Erkundung ihres neu erworbenen Gebietes. Ein Großteil investierten sie in die Ausrüstung und Planung von Expeditionen, auch Entradas genannt. Ohne Unterlass suchten die Gouverneure der Welser – Alfinger, Federmann, von Speyer und von Hutten – nach einem sagenhaften „Goldland“, dem El Dorado. Auf der Suche legten sie über einen Zeitraum von 160 Monaten etwa 20 000 Kilometer zurück – so viel wie kein anderes Unternehmen im 16. Jahrhundert. Und dennoch zeichnete sich zum Ende der welserschen Statthalterschaft in Venezuela oben beschriebenes Bild ab. Wie konnte es dazu kommen? Weshalb scheiterte die Unternehmung trotz der immensen Investitionen?