Dafür, dass es den Adel eigentlich nicht mehr gibt, ist das Interesse an ihm immer noch sehr groß. In Magazinen und Serien wird die verbreitete bürgerliche Sehnsucht nach Höherem immer noch gestillt. In dieser Neuerscheinung erklären SPIEGEL-Autorinnen und Autoren, Historikerinnen und Historiker,
wie der Adel als gesellschaftliche Schicht entstand. In unterhaltsamer Weise werden zudem die…mehrDafür, dass es den Adel eigentlich nicht mehr gibt, ist das Interesse an ihm immer noch sehr groß. In Magazinen und Serien wird die verbreitete bürgerliche Sehnsucht nach Höherem immer noch gestillt. In dieser Neuerscheinung erklären SPIEGEL-Autorinnen und Autoren, Historikerinnen und Historiker, wie der Adel als gesellschaftliche Schicht entstand. In unterhaltsamer Weise werden zudem die wichtigsten europäischen Fürstenhäuser portraitiert, die teilweise heute noch Staatsoberhäupter stellen.
Am Anfang führt die Herausgeberin Eva-Maria Schnurr ein Interview mit dem Historiker Werner Hechberger, in dem es auch um die Veränderungen des Adels in den zurückliegenden Jahrhunderten geht. Alles begann mit den Rittern, die das Bild des mittelalterlichen Adels geprägt haben. Ein ausführlicher Text widmet sich der Familie Liechtenstein unter der Habsburger Monarchie. Bis heute stellt die Familie den regierenden Landesfürsten. Ende des 18. Jahrhunderts forderten die Bürger Gleichheit, was z.B. 1789 in Frankreich zum Sturz der Aristokratie führte.
Im 19. Jahrhundert herrschte in Preußen lange Zeit der Landadel, doch mit dem Kaiser-reich verschwanden die adligen Privilegien. Auch die russische Revolution 1917 ließ vom Adel nicht viel übrig. Am Schluss vermittelt ein Stimmungsbild, welche Rolle der Adel heute noch spielt. Neben diesen historischen Ausführungen gibt es immer wieder kurze Texte mit Erläuterungen – z.B. zur Fugger-Familie, zu den verschieden Adelstiteln oder warum Hunde zur adeligen Selbstdarstellung gehören. Nach der unterhaltsamen Lektüre ist man zwar kein Adels-Experte, aber es erschließen sich einige historische Zusammenhänge. Durch die verschiedenen Autorinnen und Autoren kommt auch etwas Abwechslung in die interessanten Darstellungen, die durch einige Abbildungen ergänzt werden.