Diplomarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,0, Leopold-Franzens-Universität Innsbruck (Institut für Germanistik), Veranstaltung: (Diplomarbeit), Sprache: Deutsch, Abstract: Hartmanns Legenden „Der arme Heinrich“ und „Gregorius“ sind in der Forschung viel diskutierte Werke, die häufig zu kontroversen Interpretationen führen. Die Forscherinnen und Forscher stoßen bei der Interpretation der beiden Werke nämlich auf Probleme und an Grenzen, wenn es darum geht, Heinrichs Krankheitsbefall und den Grund für Gregorius‘ Buße zu analysieren. Es herrscht also keine Einigkeit darüber, wie die Störungen in den beiden Werken genau aussehen. Diese Arbeit versteht sich als Versuch, diese strittigen Fragen zu „Der arme Heinrich“ und „Gregorius“ zu beantworten und die Probleme bei der Interpretation zu identifizieren und zu lösen. Zunächst wird ein methodischer Ansatz erarbeitet, der sich für die Analyse der beiden Texte eignet. Dabei werden Auffassungen und Denkmodelle zu Zeit und Entwicklung im Mittelalter betrachtet und danach wird entschieden, welche Aspekte sich für die Analyse der Texte eignen. Im Hauptteil dieser Arbeit werden die Störungen in den beiden Werken in fünf Bereichen der Ordnung genauer betrachtet: göttliche Ordnung, feudale Ordnung, Familienordnung, Geschlechterordnung, Ordnung der Sexualität. In jedem Bereich wird gezeigt, welche Arten von Störungen vorgefunden und wie diese Störungen wieder aufgelöst werden, sodass schließlich die Ordnung wiederhergestellt wird. Die Ergebnisse werden schließlich zusammengefasst und die einzelnen besonderen Aspekte der beiden Werke miteinander verglichen. Da diese Arbeit ihm Rahmen eines Lehramtsstudiums verfasst wird, wird im letzten Kapitel noch gezeigt, wie die Inhalte dieser Arbeit im Deutschunterricht umgesetzt werden können. Die Gestaltung und Inhalte der Unterrichtsstunden werden hierbei an die Inhalte und Ergebnisse dieser Arbeit angelehnt.