Modeindustrie Tourismus und kein Schutz der Unesco
Dieses Buch ist zu lang geraten. Verheißungsvoll fängt es an mit einer Darstellung Roms im August. Die Stadt wird nur noch von Touristen bevölkert. Deswegen eignen sich Touristen auch gut als Anschlagsziel für Terroristen. In Spanien macht der
Tourismus heute 14,5% des BIP aus.
Abgesehen von der Umweltzerstörung erlebt der Tourist heute eine…mehrModeindustrie Tourismus und kein Schutz der Unesco
Dieses Buch ist zu lang geraten. Verheißungsvoll fängt es an mit einer Darstellung Roms im August. Die Stadt wird nur noch von Touristen bevölkert. Deswegen eignen sich Touristen auch gut als Anschlagsziel für Terroristen. In Spanien macht der Tourismus heute 14,5% des BIP aus.
Abgesehen von der Umweltzerstörung erlebt der Tourist heute eine Scheinwelt: In der Unesco-geschützten Altstadt von San Gimignano gibt es heute nur noch Pizzabuden und Hotels für Touristen. Einwohner haben die Altstadt verlassen. Die Krönung dieser Entwicklung ist Lijiang in China, das ein Unesco-geschütztes Disneyland ist, wo für die Touristen sogar extra ein Flughafen gebaut wurde. Denn die Ursache für mehr Tourismus ist die wachsende Mobilität, wobei der Autor gegen Ende richtig darauf hinweist, dass wegen der Beliebtheit der Weg Mailand – New York einfacher ist als der deutlich kürzere von Mailand nach Palermo.
Im 18. Jahrhundert war die „Grand Tour“ etwas für Adlige nach der Ausbildung, spätestens nach den Grenzöffnungen 1990 ist es etwas für jedermann. Auch Reiseziele verändern sich: Eine Kanalisation oder ein Leichenschauhaus würde heute keiner mehr besichtigen (die Ausstellung „Körperwelten“ aber sehr wohl).
Immer wichtiger wird der Reiseführer oder jetzt im digitalen Zeitalter die Bewertung im Internet. Selbst für den kulinarischen Tourismus kann ein *** Restaurant eine Reise wert sein. Auch Enttäuschungen kommen vor, weil Erwartungen nicht erfüllt werden. Mark Twain zeigt dafür schon Beispiele.
Es gibt unterschiedliche Arten des Tourismus. Von Pilgerreisen, Sexreisen, Sportreisen, Kunstreisen Geschäftsreisen oder Gesundheitsreisen. Touristen betrachten mitunter Touristen, was etwas vom Menschenzoo hat.
Das Buch ist zwar interessant, enthält aber viele sinnlose Zitate. Die mehrfach zitierte Philosophie von Hegel ist mir unbekannt und die Exkursion ins Außerirdische absolut überflüssig. Ein Tipp von mir: Beenden Sie das Buch mit dem Kapitel über Las Vegas. Sie sparen über 100 Seiten. 3 Sterne