4,99 €
inkl. MwSt.
Sofort per Download lieferbar
  • Format: PDF

Was haben Branstner, der eine Entgegnung zur Mao-Bibel vorlegt, und Mao gemeinsam? Eine Passage in den einleitenden Worten zu den folgenden 161 Punkten lässt aufhorchen: Gerhard Branstner hat auch nichts dagegen, in freundschaftlicher Runde der Marx des nächsten Jahrhunderts genannt zu werden, obwohl er im persönlichen Umgang von überwältigender Einfachheit sein kann. Auch das hat er mit Mao gemeinsam. Bescheidenheit hält er für keine fortschrittliche Eigenschaft. Wenn man etwas Wichtiges erkannt hat, muss man auch für seine Verbreitung sorgen. Das Wichtigste, was er erkannt hat, ist, dass die…mehr

Produktbeschreibung
Was haben Branstner, der eine Entgegnung zur Mao-Bibel vorlegt, und Mao gemeinsam? Eine Passage in den einleitenden Worten zu den folgenden 161 Punkten lässt aufhorchen: Gerhard Branstner hat auch nichts dagegen, in freundschaftlicher Runde der Marx des nächsten Jahrhunderts genannt zu werden, obwohl er im persönlichen Umgang von überwältigender Einfachheit sein kann. Auch das hat er mit Mao gemeinsam. Bescheidenheit hält er für keine fortschrittliche Eigenschaft. Wenn man etwas Wichtiges erkannt hat, muss man auch für seine Verbreitung sorgen. Das Wichtigste, was er erkannt hat, ist, dass die kommunistische Zukunft heiter sein wird oder sie wird nicht sein. Also muss man heute damit anfangen. Gleichsam als Anleitung für dieses Anfangen verstehen sich die bereits erwähnten 161 Punkte, in denen sich Branstner auch zu einem scheinbar nicht ganz so wichtigen Thema äußert, das aber dennoch eine überraschende Feststellung von weltgeschichtlicher Bedeutung einschließt: 33 Meine Lieblingsfarbe ist nicht, wie man meinen sollte, rot, meine Lieblingsfarbe ist bunt. Und bunt ist auch die Farbe des Kommunismus. Er ist die Gleichheit der Ungleichen. Und er ist die Ungleichheit der Gleichen. Das aber ist die Lösung aller Probleme unserer Welt. Wie sollten wir da den Kommunismus schließlich nicht wollen – und machen? Aber selbst wenn er nicht das Gesetz der Wirklichkeit sein, wenn er eine bloße Utopie bleiben sollte, eines ist er über allem: Der Kommunismus ist das Gesetz der Vernunft. 34 Der Kampf um die Freiheit ist ernst, die Freiheit selbst ist heiter. Der Kampf ist durch die Klassengesellschaft geprägt, und die Klassengesellschaft ist eine Geschichte der Verernstung. Und die macht alles verkehrt, vor allem die Politik, aber auch die Geschichtsbetrachtung. Wenigstens die sollten wir aufheitern. Indem wir sie im Spiel mit der Geschichte des dauernden Irrtums verdächtigen. Das Spiel mit der Geschichte und mit dem Denken, ein Spiel, das Heiterkeit voraussetzt und Heiterkeit zur Folge hat, verleiht uns die historische Souveränität, ohne die wir, statt wirklich ernsthaft zu sein, Sklave des Ernstes sind. Die wesentliche Form des Geistes aber, sagt Marx, ist Heiterkeit. 35 Ein ernster Marxist ist ein Widerspruch in sich. Außerdem geht es um „Die eigentliche Revolution“, „Das Naturgesetz des Menschen“; „Den späten Kapitalismus“, „Die Linken heute“, „Die deutsche Linke und die NATO“, „Sentenzen zur Zeit“ und „Die drei kopernikanischen Wenden“.
Autorenporträt
Geboren am 25.Mai 1927 in Blankenhain/Thüringen, Volksschule, drei Jahre Verwaltungslehre. 1945 Soldat im 2. Weltkrieg, bis 1947 in amerikanischer, französischer und belgischer Kriegsgefangenschaft. 1949 – 1951 Abitur an der ABF Jena, 1951 bis 1956 Studium der Philosophie an der Humboldt-Universität Berlin, 1963 Promotion (Dr. Phil.). 1956 - 1962 Dozent an der Humboldt-Universität, 1962 – 1964 Lektor, 1966 - 1968 Cheflektor Eulenspiegelverlag/ Das Neue Berlin. Ab 1968 freiberuflicher Schriftsteller. 2008 in Berlin verstorben.