Die Welt von Gestern, mit dem Untertitel "Erinnerungen eines Europäers", ist ein autobiografisches Werk Stefan Zweigs. Das Buch entstand kurz vor Zweigs Tod in den letzten Jahren (von 1939 bis 1941) seines Exils und erschien postum 1942 im Bermann-Fischer Verlag AB in Stockholm. Ein am Ende des 19. Jahrhunderts im Wiener Großbürgertum aufgewachsener kultivierter und gebildeter Weltbürger erinnert sich an die Jahrzehnte bis zum Beginn des Zweiten Weltkriegs. Ihm ist nicht an Enthüllungen über sich selbst gelegen und für ein Geschichtswerk fehlen ihm im Exil die erforderlichen Unterlagen, aber er schreibt auf, was an charakteristischen Zügen dieser Ära in seinem Gedächtnis gespeichert hat. Das Ergebnis ist ein kluges Buch mit vielen guten Beobachtungen. Das Buch zeichnet sich durch die persönliche Nähe aus, die der Leser durch die fein gewobene literarische Struktur zum Ich-Erzähler bekommt. Das Werk verbindet damit den objektiven Blick auf die Kultur des alten Europas mit teilweise persönlichen Innenansichten des Ich-Erzählers. "Die Welt von Gestern" wurde zwar nicht als Autobiografie, sondern als Geschichte einer Generation konzipiert und enthält auch keine Enthüllungen über Stefan Zweig, aber wir erfahren daraus doch einiges über die wichtigsten Stationen seines Lebens.
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