Dieses Buch analysiert die Propagierung eines gewünschten Bildes der "Werktätigen" - also der arbeitenden Bevölkerung in der DDR - in DEFA-Gegenwartsfilmen. Film als Propagandamittel, durch den die "Werktätigen" zur Erfüllung wirtschaftlicher Pläne und Ziele im Sinne der Parteiführung der SED erzogen werden sollten, indem ihnen idealtypische Werktätige vorgeführt wurden. Das Buch geht zunächst auf die Rolle der Kunst und des Films innerhalb der Ideologie und zur Erziehung der Massen ein und beschreibt auch einige Aspekte der Theorie des Sozialistischen Realismus. Daraufhin wird der Abnahmeweg von der Idee bis zum fertigen Film innerhalb und außerhalb des Studios und deren Einfluss auf die Filmproduktion skizziert. Die Auswirkungen der Wechselspiele der Kulturpolitik der SED und in diesem Zusammenhang besonders der Filmpolitik, zeichnen sich deutlich im Filmschaffen der DDR ab. Innerhalb der wechselnden Tonarten blieben jedoch einige Grundanforderungen an die Künstler konstant. Dies drückt sich sehr deutlich in der Ausrichtung von DEFA-Gegenwartfilmen auf die Erziehung der "Werktätigen" hinsichtlich ökonomischer Ziele aus. Einige Musterexemplare werden in diesem Buch vorgestellt. Die Mehrzahl der betrachteten Filme war zu plump in ihrer Propaganda für den von der Parteiführung erwünschten Werktätigen, als dass sie von den Zuschauern nicht durchschaut worden wären. Der Erziehungsauftrag der DEFA konnte letztlich nicht erfüllt werden. Bemerkenswert ist, dass trotz der umfassenden Indoktrinierung und Kontrolle der Filmproduktion die kulturpolitischen Anforderungen und die Ergebnisse höchstens in Ausnahmefällen voll und ganz übereinstimmten, denn natürlich versuchten die Künstler immer wieder etwas von ihren eigenen Vorstellungen einzubringen.
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