Studienarbeit aus dem Jahr 2020 im Fachbereich Geschichte - Sonstiges, Note: 2,3, Ruhr-Universität Bochum (Historisches Institut), Veranstaltung: Hauptseminar: Industrialisierung und Region, Sprache: Deutsch, Abstract: Unter der Fragestellung, ob und inwiefern die Landwirtschaft Westfalens als ein Gewinner der Industrialisierung bezeichnet werden kann, wird im Folgenden in mehreren Abschnitten versucht, die verschiedenen Etappen der Transformation der Landwirtschaft Westfalens von der Subsistenzwirtschaft hin zu einer marktorientierten Absatzwirtschaft darzustellen "No farmers, no food, no future" - unter diesem Motto fuhren am 25.11.2019 etwa 500 Landwirte auf ihren Traktoren durch die Ruhrgebietsstadt Bochum und sorgten damit, wie die Polizei berichtete, für erhebliche Verkehrsstörungen. Das Hauptanliegen der Landwirte war es, die städtische Bevölkerung auf die für die Betriebe befürchteten negativen Folgen des Agrarpakets der amtierenden Bundesregierung aufmerksam zu machen. Es demonstrierten dort jedoch nicht nur die ortsansässigen Landwirte. Bei genauerer Betrachtung fiel auf, dass ein Großteil der dort anwesenden Traktoren ein Kennzeichen aus dem Münsterland trug. Dies verwundert kaum, so hat sich gerade das Münsterland im Zuge der Transformationsprozesse der Industrialisierung Westfalens im 19. Jahrhundert zur "Kornkammer des Ruhrgebiets" entwickelt. Jedoch steht diese Bezeichnung im Konflikt zu der bis in das 20. Jahrhundert hinein behaupteten Rückständigkeit der westfälischen Bauern.
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