Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,5, Technische Universität Dresden (Institut für Geschichte / Lehrstuhl für Mittelalterliche Geschichte), Veranstaltung: Irland im Mittelalter, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Phänomen der Wikinger war in der Mittelalterlichen Geschichte vielfach diskutiert und heftig umstritten. Der Einfall dieser nordeuropäischen Völker galt lange als Epoche ungezügelten Freibeutertums, in welcher die bärtigen Männer aus den Nordländern mit ihren wendigen und schnellen Wikingerbooten nahezu an allen Küsten Europas landeten und sich durch das zivilisierte Europa mordeten und plünderten. Diese stark vereinfachte Sichtweise gilt heute mittlerweile als veraltet und korrekturbedürftig. Vielfach betont die Geschichtswissenschaft die Errungenschaften der Wikingerzeit in den Gebieten des Schiffbaus, des Handwerkes, der Kunst, der Entdeckungsreisen und des Handels. Zwar kann man den kriegerischen Charakter der Wikingereinfälle nicht verleugnen, dennoch muss man betonen, dass die Nordmänner auch bäuerliche Siedler und Kaufleute waren, welche ein ausgedehntes, beinahe europaweites Handelsnetz aufbauten. Der Wikinger Leif Eriksson erreichte gar um die Jahrtausendwende die Ostküste Nordamerikas, also fast 500 Jahre vor dem vermeintlichen Entdecker Christoph Columbus, wenn auch dieser Tatbestand noch ohne historische Folgen blieb. In der nachfolgenden Untersuchung soll überprüft werden, welchen Einfluss die Wikinger auf das mittelalterliche Irland hatten. Kann man sie als Zerstörer einer blühenden Kultur deuten oder steuerten sie über kriegerisches Gebaren hinaus, positive Elemente zur Entwicklung Irland bei? Im ersten Teil der Ausarbeitung soll der Begriff und die Kultur der Wikinger näher umrissen werden, gerade im Bezug auf ihre Herkunft und die Ursache der „Wikingerbewegung“. Danach wird die Zeit der Wikinger im mittelalterlichen Irland skizziert, um dann abschließend deren Rolle in der irischen Geschichte zu konkretisieren.