Magisterarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Geschichte - Afrika, Note: 2,0, Otto-Friedrich-Universität Bamberg (Historisches Seminar), Sprache: Deutsch, Abstract: "Kap der Stürme" versus "Kap der Guten Hoffnung". Die Südspitze des afrikanischen Kontinents wurde erstmals im Jahr 1488 durch den portugiesischen Seefahrer Bartolomeu Diaz umrundet. Er nannte es ob der widrigen Wetterbedingungen "Kap der Stürme". Die Umbenennung durch die portugiesische Krone in "Kap der Guten Hoffnung" hatte auch psychologische Gründe. Man wollte den Seefahrern nicht das Gefühl vermitteln, die Umsegelung sei zu gefährlich.1 Der natürliche Schutzhafen in der Tafelbucht diente Ostindienfahrern als Erfrischungsstation.2 Die Portugiesen und Engländer nutzten ihn nur sporadisch, die Niederländer seit dem frühen 17. Jahrhundert regelmäßig. Eine dauerhafte Kontrolle durch eine Niederlassung lag daher nahe. Im Jahre 1652 ließ die Vereinigte Ostindische Kompanie dort eine Versorgungsstation für ihre Handelsflotte errichten. Diese Station sollte von Kompanieangestellten bewirtschaftet werden. Innerhalb weniger Jahre entschied sich die Kompanieleitung indes aufgrund finanzieller Erwägungen, die landwirtschaftliche Produktion Privatleuten, so genannten Freileuten, zu übergeben, wodurch sich der Stützpunkt im Laufe des 17. Jahrhunderts zur Siedlungskolonie entwickelte. Ein Prozeß, den die VOC weder vorhergesehen noch beabsichtigt hatte. Der ursprüngliche Beweggrund war die Errichtung "einer kleinen Erfrischungsstation zur Unterstützung der Retourflotten auf ihrem Weg von und nach Osten."3 Die frühe Entwicklung der Kapkolonie wurde in den vergangenen Jahrzehnten kaum beziehungsweise nur schlaglichtartig untersucht. In dieser Arbeit sollen nun die ersten 50 Jahre der Geschichte der Kapkolonie und somit Südafrikas dargestellt werden. Die Zielformulierung des Vorstands der VOC im Vorfeld der Festsetzung am Kap war ausschließlich utilitaristisch, hinsichtlich der Versorgung der Asien- und Retour-flotten, gehalten. Der Stützpunkt sollte also rein wirtschaftlichen Zwecken dienen. Vor diesem Hintergrund ist die Untersuchung der wirtschaftlichen Entwicklung der niederländischen Kolonie am Kap der Guten Hoffnung besonders interessant. Aus meiner Sicht lassen sich wirtschaftliche Zusammenhänge jedoch nur in ihrem sozialen Kontext verstehen und bewerten. Deshalb widmet diese Untersuchung der sozialen Entwicklung der Kapkolonie besonderes Augenmerk, zumindest hinsichtlich ihrer Wechselwirkung mit der Wirtschaftsentwicklung.
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