Studienarbeit aus dem Jahr 2000 im Fachbereich Politik - Politisches System Deutschlands, Note: 1,0 (sehr gut), Universität Münster (Institut für Politikwissenschaft (Innen- und Wirtschaftspolitik )), Veranstaltung: Hauptseminar "10 Jahre deutsche Einheit - eine vorläufige Bilanz", Sprache: Deutsch, Abstract: Am 01.07.2000 wurde das zehnjährige Jubiläum des Inkrafttretens der Wirtschafts-, Währungs-, und Sozialunion begangen. Diese bildeten 1989/90 die Vorstufe der politischen Wiedervereinigung Deutschlands und stellten eine elementare Bewährungsprobe für die soziale Marktwirtschaft der Bundesrepublik dar. Die Angleichung der zentralverwaltungswirtschaftlich organisierten DDR-Wirtschaft an die soziale Marktwirtschaft der Bundesrepublik, also die Zusammenführung zweier sehr unterschiedlicher Volkswirtschaften, war in der Geschichte ohne Vorbild. Sie stellte für Politik und Wissenschaft vielmehr Neuland dar, für das keinerlei wirtschaftspolitische Konzeptionen existierten. Vor diesem Hintergrund ist zu erklären, weshalb das wirtschaftliche Leistungsgefälle zwischen beiden Staaten im Zuge der Vereinigungseuphorie zunächst unterschätzt wurde. Die Folgen äußerten sich in einem rapiden Produktionsrückgang und emporschnellender Arbeitslosigkeit in Ostdeutschland im Zuge von Betriebsschließungen. Die bundesdeutsche Wirtschaft dagegen, die sich zum Zeitpunkt der Wiedervereinigung in einer Rezessionsphase befand, erlebte eine Konjunkturspritze, da ihren Produkten auf einmal eine ungeahnte Nachfrage gegenüberstand. Die Überlastung der Kapazitäten im Zuge des DDR-Booms führte zu einem Auftragsstau in der alten Bundesrepublik, Arbeitskräfte aus Ostdeutschland wurden angeworben. Eine paradoxe Situation, die schon bald zu einer realistischeren Sichtweise der Probleme und Herausforderungen des wirtschaftlichen Transformationsprozesses führte. Die vorliegende Arbeit stellt den wirtschaftspolitischen Vereinigungsprozess näher dar, beginnend mit dem Zustandekommen der Wirtschafts-, und Währungsunion. Zunächst werden die Ausgangsbedingungen der ostdeutschen Wirtschaft erläutert, um anschließend die drei Säulen des Transformationsprozesses darstellen zu können. Der Schwerpunkt der Untersuchung liegt hierbei auf den Privatisierungsbestrebungen der Treuhandanstalt. Es folgt die nähere Betrachtung der Währungsunion, vor allem im Hinblick auf ihre Folgen für die Wettbewerbsfähigkeit der ostdeutschen Unternehmen. Die Arbeit schließt mit einer Erfolgs-betrachtung des bisherigen Transformationsprozesses. Einführend ist jedoch zunächst auf die Wirtschafts- und Währungsunion näher einzugehen.
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