Diplomarbeit aus dem Jahr 1995 im Fachbereich BWL - Wirtschaftspolitik, Karl-Franzens-Universität Graz, Sprache: Deutsch, Abstract: Begonnen hat die sogenannte „Wende“ damit, dass Michail Gorbatschow im März 1985 zum Generalsekretär der KPdSU gewählt wurde.2 Er erkannte den unausweichlichen Zerfall des Kommunismus und damit des Marxismus-Leninismus als ideellen Überbau im Sowjet-Imperium und handelte auch entsprechend. Zur Auflösung der von den Alliierten diktierten Nachkriegsordnung in Europa führten in Summe drei Entwicklungsströme: 1. Die Politik des US-Prädidenten Ronald Reagan. Er zwang mit einer gewissen konfrontativen Härte3 das Kreml-Imperium in die ökonomisch-politische Defensive. Auf der einen Seite war es die technologische Chancenlosigkeit gegenüber dem Westen, auf der anderen die zunehmende Unfähigkeit, die einheimische Bevölkerung mit entsprechenden Konsumgütern zu versorgen. 2. Die Europäische Gemeinschaft. Während man in den 70er Jahren noch mit Schlagwörtern wie „Europessimismus“ und „Eurosklerose“ hantierte, sind die Westeuropäer seit den frühen 80er Jahren von einer neuen Aufbruchstimmung erfasst worden. Eine wirtschaftliche Aufwärtsbewegung setzte ein, mit der Perspektive, der stärkste Wirtschaftsblock der Welt zu werden. 3. Das nationale Erwachen der Völker. Vor allem in Osteuropa entstand ein neues Bewusstsein von der nationalen Eigenart der verschiedenen Völker. Der Nationalismus, welcher bekanntlich nur dann entsteht, wenn man den Völkern ihre berechtigten nationalen Anliegen willkürlich oder gewaltsam verweigert, fand in einer geläuterten Form eine leise Auferstehung.