Studienarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Didaktik - Theologie, Religionspädagogik, Universität Rostock, Sprache: Deutsch, Abstract: Gleichermaßen unbeschwert, wie wir mit Worten wie "wundersam", "wunderbar" und "wunderschön" umgehen, sind wir sprachlos angesichts der neutestamentlichen Wundergeschichten. Vorliegende Arbeit zeigt auf, wie biblische Wundererzählungen im modernen Religionsunterricht schülerorientiert behandelt werden können. Im Sinne eines schülerorientierten Unterrichts sollten die behandelten Themen für die SchülerInnen von Relevanz sein. Aufgabe der Lehrenden ist es, die Unterrichtsinhalte im Rahmen ihrer Vorbereitung daraufhin zu prüfen und sie anschließend auf eine Art und Weise im Unterricht zu behandeln, dass den Kindern und Jugendlichen die Bedeutung des Besprochenen für sie und ihr Leben bewusst werden kann. Bei der Behandlung von biblischen Texten sollte das religionsunterrichtliche Handeln darauf abzielen, "die Schülerinnen und Schüler mit ihrer Erfahrungswelt einerseits und die biblische Tradition [...] andererseits in einen produktiven Dialog zu bringen". Für viele LehrerInnen scheint dies hinsichtlich der neutestamentlichen Wundergeschichten eine kaum zu bewältigende Herausforderung darzustellen. Daraus resultiert vermutlich die von vielen AutorInnen konstatierte zunehmende unterrichtliche Vernachlässigung jener Texte. Einigkeit besteht auch darüber, dass es sich bei den Wundererzählungen um eines der "anspruchsvollsten Themenfelder[] der Religionspädagogik" handelt. Als hauptursächlich dafür darf der Umstand gelten, dass die Schilderungen der Wundertaten nicht mit unserem heutigen naturwissenschaftlichen, kausalen Denken vereinbar zu sein scheinen. Sowohl ReligionslehrerInnen als auch die SchülerInnen tun sich deshalb schwer im Umgang mit den geschilderten Wundertaten Jesu. Doch gerade der Konflikt und das Ringen um Wahrheit, Wirklichkeit und Glaubwürdigkeit zwischen den Texten und gegenwärtigen Denkmustern stellt ein großes Potenzial für den Religionsunterricht dar.
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