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Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Sprachwissenschaft / Sprachforschung (fachübergreifend), Note: sehr gut, Westfälische Wilhelms-Universität Münster (Institut für Allgemeine Sprachwissenschaft), Veranstaltung: Hauptseminar: Zahl und Zählen aus der Sicht von Sprachtheorie und Sprachvergleich, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Erschließung und Rekonstruktion von gemeinindoeuropäischen Wortformen beruht auf dem Vergleich der erhaltenen bzw. nachgewiesenen Wörter – insbesondere des Grundwortschatzes (Wörter für nahe Verwandte, Körperteile etc.) – der zur indoeuropäischen Sprachfamilie…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Sprachwissenschaft / Sprachforschung (fachübergreifend), Note: sehr gut, Westfälische Wilhelms-Universität Münster (Institut für Allgemeine Sprachwissenschaft), Veranstaltung: Hauptseminar: Zahl und Zählen aus der Sicht von Sprachtheorie und Sprachvergleich, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Erschließung und Rekonstruktion von gemeinindoeuropäischen Wortformen beruht auf dem Vergleich der erhaltenen bzw. nachgewiesenen Wörter – insbesondere des Grundwortschatzes (Wörter für nahe Verwandte, Körperteile etc.) – der zur indoeuropäischen Sprachfamilie zählenden Einzelsprachen. Die ebenfalls zum Basiswortschatz zählenden Kardinalzahlwörter erregten diesbezüglich besonderes Interesse, da hier Wortgleichungen in hohem Maße festgestellt werden konnten und sich zudem die jeweilige Wortgleichung auch mit wenigen Ausnahmen durch alle indoeuropäischen Sprachen erstreckt.1 Dies ist wohl darauf zurückzuführen, daß die Kardinalzahlwörter schnell ihre eigentliche Bedeutung verloren und somit annähernd statisch wurden: „Die Zahlwörter gehören zu den widerstandsfähigsten Wörtern einer Sprache.“2 Diese Wortgruppe stellt also eine wichtige Quelle zur theoretischen Ermittlung gemeinindoeuropäischer Formen dar. Besonders gilt dies für die Grundzahlwörter von ‚1’-‚9’ und ‚10’. Die Zahlwörter von ‚1’-‚9’ lassen sich aufgrund ihrer nicht-komplexen Bildung als „simple atoms“ klassifizieren.3 Sie bilden innerhalb des in der indoeuropäischen Sprachfamilie vorherrschenden Dezimalsystems zusammen mit den Wörtern für die Zahl ‚10’, welche sich als „main base“ bezeichnen läßt,4 die Grundlage für die Bildung der höheren Zahlen und verdienen daher eine gesonderte Untersuchung. Betrachtet man in den Einzelsprachen die Zahlwörter für die Einer, scheinen diese unmotiviert zu sein. Es ist jedoch davon auszugehen, daß die Zahlwörter nicht „aus heiterem Himmel fielen“, sondern eine Motivation hatten. Zudem müssen die Zahlwörter für die Einer und für ‚10’ früher als die nachfolgenden Kardinalzahlwörter ausgebildet gewesen sein, da letztere auf diesen aufbauen oder aus diesen hervorgegangen sind. Im Folgenden soll nun ein Einblick in die Forschung bezüglich der Entstehung der Zahlwörter für die Einer und ihrer Motivation in der indoeuropäischen Gemeinsprache gegeben sowie ihre mögliche Entwicklung und die Entstehung der Zahlenreihe untersucht werden. [...] 1 Vgl. Menninger, K.: Zahlwort und Zifffer. Eine Kulturgeschichte der Zahl. Bd. 1. 2., neubearb. und erw. Aufl. Göttingen 1958. (Künftig zitiert: Menninger 1958.) S. 110. 2 ebd. 3 Vgl. Luján Martínez, E.R.: The Indo-European system of numerals from ‘1’ to ‘10’. In: J. Gvozdanović (Hrsg.): Numeral Types and Changes Worldwide. Berlin, New York 1999. (Künftig zitiert: Luján Martínez 1999.) S. 199. 4 Vgl. ebd.