Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Philosophie - Praktische (Ethik, Ästhetik, Kultur, Natur, Recht, ...), Note: 2,75, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg (Institut für Philosophie), Veranstaltung: Grundwerte in der Perspektive christlicher Ethik, Sprache: Deutsch, Abstract: Wenn alles Leben auf der Welt, so kann auch unser Zusammenleben nur gedeihen, wenn wir unsere menschlichen Grundwerte achten, welche sich als ethische Grundregeln bewährt haben. Der Dekalog ist uns Menschen seit Jahrtausenden als Stützpfeiler sittlichen Lebens ins Herz geschrieben und daher natürlicher, bedeutsamer und unverzichtbarer Ausdruck unserer Beziehung untereinander und zu Gott. Eng verwandt zu diesen Grundwerten sind auch die von den Vereinten Nationen 1948 herausgegebenen Menschenrechte und die Menschenpflichten aus 1997. Viele Menschen wundern sich, warum sie im Leben letztlich unglücklich und erfolglos sind, keine Sinnerfüllung im Leben finden und auf der vergeblichen Suche danach durch das Leben irren oder seelisch und körperlich krank werden. Oft ist dies so, weil sie diese Grundwerte nicht achten, verhöhnen oder gar bewusst verletzen. Konrad Adenauer formulierte einst: "Die Zehn Gebote sind deshalb so klar und eindeutig, weil sie nicht erst auf einer Konferenz beschlossen wurden." Und genau dieses Zitat bringt auf den Punkt, dass den Geboten keine weiteren Auslegungen beigefügt wurden. Doch genau solche Auslegungen sind zum Verständnis unverzichtbar. Deshalb werde ich in dieser Arbeit auf die einzelnen Gebote eingehen und versuchen zu erklären, was damit gemeint ist. Schon Luther formulierte in seinem kleinen Katechismus eine nähere Erläuterung zu den Geboten. Die zehn Gebote sind Lebensregeln, die nicht nur im Judentum und Christentum eine fundamentale Rolle spielen. Sie kommen bei allen Völkern und Hochreligionen der Erde vor, sie wurden in vielen Jahrtausenden überliefert und erprobt. Sie verbergen sich in den Forderungen der französischen Revolution nach Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit. Sie verbergen sich im Völkerrecht. Sie gelten im Hinduismus, im Buddhismus, im Islam und im Konfuzianismus als Säulen der Gesellschaft. In allen religiösen Überlieferungen sind sie Garantien eines friedlichen Zusammenlebens und Wegweiser zu Gott. Doch haben diese Gebote in unserer modernen Gesellschaft noch Gültigkeit? Ist es überhaupt noch möglich in unserer Staatsform mit diesen Regeln (über)leben zu können? Oder ist es sogar nötig? Dies gilt es in weiteren Ausführungen der Arbeit zu ergründen. Dabei stellt sich die Frage: Was ist wirklich wichtig im Leben und wonach sollen wir uns richten? Nach der Kirche? Nach dem Gesetzbuch? Nach dem, was Eltern, Lehrer oder gar Medien sagen? [...]