2022 nimmt Gertrud Berwanger eine Auszeit von ihrem Job, um sich einen langgehegten Traum zu erfüllen. Sie unternimmt ihre erste große Fernwanderung. Sie startet in Südschweden um nach über eintausend Kilometern mit Rucksack und Zelt an ihrem Zielort Mora anzukommen. Das Buch erzählt von dieser unglaublichen Reise, von all den unverhofften Erlebnissen, all den kleinen Abenteuern. Beim Wandern weiß man nie, wer oder was einen hinter der nächsten Wegbiegung erwartet. Wie das Salz in der Suppe sind die Begegnungen mit den Menschen, die so unterschiedlich sind wie Menschen nur sein können. Weil die Autorin im Voraus wenig geplant hatte, keine Tagesetappe war festgelegt, keine Unterkunft im Vorhinein reserviert, bleibt das Buch mit jeder Seite spannend und unterhaltsam und nicht nur für Wanderbegeisterte ein absolut lesenswertes Buch. Die Autorin erzählt aber nicht nur von ihrer Wanderung, sondern liefert auch einen detaillierten Einblick in das Land Schweden selbst: von der Stille schwedischer Wälder bis zur Erklärung, was es mit kuriosen Schmerzenbäumen auf sich hat, von Besonderheiten wie dem Jedermannsrecht bis zur typisch schwedischen Fika, vom Charme abgelegener Höfe bis zum geschäftigen Treiben in kleineren Städten. Von der ersten bis zur letzten Seite schwingt neben diesen Beschreibungen immer auch das Thema Vertrauen im Hintergrund mit: Vertrauen in die Menschen und Vertrauen in die eigene Intuition. Ein großes Thema unserer Zeit!