Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,7, Freie Universität Berlin (Institut für Deutsche Philologie), Veranstaltung: Literarische und audio-visuelle Werke der Gegenwart, Sprache: Deutsch, Abstract: "Tulla gab sogleich die Brücke auf und kauerte normal mit untergeschlagenen Beinen, als sich Mahlke die Badehose bis zu den Knien herunterpellte. Kinder staunten im Kasperletheater: einige kurze Bewegungen aus dem rechten Handgelenk heraus, und sein Schwanz stand so sperrig, daß die Eichel aus dem Schatten des Kompaßhäuschens herauswuchs und Sonne bekam. Erst als wir alle einen Halbkreis bildeten, reckte sich Mahlkes Stehaufmännchen wieder im Schatten" (Grass: Katz und Maus.) Dieser Ausschnitt sowie weitere Szenen aus Grass' 1961 in Deutschland erschienener Novelle Katz und Maus sorgten für viele Diskussionen in den verschiedensten literarischen und politischen Kreisen der 1960er Jahre. Sowohl Lobeshymnen über des Autors schriftstellerisches Können als auch empörte Verbotsforderungen erschienen zeitgleich in den deutschen Zeitungen. Die Kontroverse führte 1962 sogar zu einem Antrag, dieses Buch in die Liste der jugendgefährdenden Schriften aufzunehmen. Dieser wurde zwar nach Protesten der Gegenseite zurückgezogen, dennoch stellt sich die Frage, weshalb eine so starke Diskrepanz zwischen den Rezensenten entstand. Die Vermutung liegt nahe, dass der zeitliche und auch lokale Abstand zu den Geschehnissen, die in Katz und Maus aufgegriffen werden, zu gering waren (Zweiter Weltkrieg, Ritterkreuz, etc.). Wie also würde die zeitgenössische Rezension aussehen, wenn Grass beispielsweise eine Stadt in einem anderen Land gewählt und sich die damalige Leserschaft somit aus einer neutralen Perspektive ein Urteil über das Werk gebildet hätte?
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