Jaime Begazo begegnet in seinem prämierten Debütroman dem Autor, den man seit Jahrzehnten für den Inbegriff der Literatur hält: Jorge Luis Borges. Der Leser wird Zeuge einer Begegnung mit dem gealterten Meister, der die üblichen Fragen gekonnt pariert, bis Begazos Alter Ego ein Detail aus "Emma Zunz" anspricht. Darauf schnürt Begazo-Borges die berühmte Parabel auf und führt uns noch einmal in die Labyrinthe von "Aleph" zurück.
Perlentaucher-Notiz zur Dlf Kultur-Rezension
Rezensent Thomas Wörtche hat dieser raffinierte "Kriminalroman zweiter Ordnung" große Freude bereitet. Laut Kritiker berichtet in dem Buch der Borges-Spezialist Jaime Begazo als fiktiver Erzähler davon, wie er Borges trifft und ihn über eine Mord-Geschichte aus seinem Zyklus "Das Aleph" ausfragt, nämlich über "Emma Zunz". Borges gesteht ihm daraufhin, er habe die Geschichte nicht erfunden, sondern beobachtet, und stürzt die Leser damit in die Borges-typische Uneindeutigkeit, so Wörtche: Es macht großen Spaß, zu rätseln, ob der Erzähler hier an der Nase herumgeführt wird, lobt der Rezensent.
© Perlentaucher Medien GmbH
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