Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,0, Universität Trier, Sprache: Deutsch, Abstract: Der „Götz von Berlichingen“ ist eines der repräsentativen Stücke des Sturm und Drang. Goethe wagte mit diesem Stück die Einführung einer neuen Dichtungsart, die sich stärker an der offenen Dramenform in Anlehnung an Stücke von Shakespeare orientierte. Auch war es ein erster Versuch eines nationalen Historienstückes. Mit dem „Götz von Berlichingen“ lassen sich also vielerlei Neuerungen verknüpfen. In dieser Arbeit, bei der es sich um die Verschriftlichung eines mündlichen Referates im Rahmen der Veranstaltung „Zigeunerbilder in der Literatur“ handelt, soll allerdings ein anderer Interpretationsansatz im Vordergrund stehen. Zunächst soll aber ein Abriss über die Entstehungsgeschichte des Werkes einen Überblick geben, um das Stück zeitlich einordnen zu können und die Bedeutung der Umarbeitungen deutlich zu machen. Im Anschluss wird ein knapper Abriss über die Handlung gegeben, um einen Überblick zu verschaffen. Auch die folgende Erläuterung des besonderen Aufbaus des Stückes dient eben diesem Zweck und soll zudem eine Einordnung des, vielfachen Änderungen unterzogenen, fünften Aktes in das Gesamtstück ermöglichen. Der fünfte Akt des Stückes beinhaltet in der Fassung des „Urgötz“ die Zigeunerszene, die Goethe in der späteren Fassung starken Veränderungen unterzogen hat. Bei der Interpretation werden folgende Punkte berücksichtigt: Zunächst soll die besondere Sprachlichkeit, die Goethe der Gruppe der Zigeuner zuordnet, analysiert werden, dabei soll die Analyse des Szeneneinleitenden Zigeunergesangs zusätzliche Aufschlüsse geben. Besonderen Augenmerk möchte ich auch auf die Charakterisierung der Zigeuner legen und dabei zwischen der eigenen, also durch die Figuren der Zigeuner selbst gegebenen, und der von außen entwickelten Vorstellung unterscheiden. Die Darstellung des Lebens und dem Wesen der Zigeuner erscheint mir besonders wichtig, da auch im Seminar das Hauptaugenmerk auf der Darstellung von Zigeunern in verschiedenen literarischen Texten und der Entwicklung von Stereotypen lag.