I. Im Laufe der letzten Jahre ist "der Rundfunk" häufiger Gegen stand kritischer Auseinandersetzungen gewesen und hat seine große Bedeutung für das gesamte private und öffentliche Leben im Zeit alter der Vermassung offenbar werden lassen. Die einen sehen in ihm eine der gewaltigsten technischen Erfindungen, die - wie Eisenbahn oder Fernsprecher - das Leben des modernen Menschen in seinen verschiedensten Auswirkungen entscheidend mitzugestalten vermag; andere erblicken in ihm ein wichtiges publizistisches Mittel, durch das die politischen Anschauungen und das politische Urteil der breiten Massen beeinflußt oder gar gelenkt werden können; wieder andere meinen, wenn sie vom "Rundfunk" sprechen, nur dessen Programme, deren kulturschöpferische und -vermittelnde Funktion ihnen geradezu das Wesen des Rundfunks auszumachen scheint; es fehlt auch nicht an solchen, die im Rundfunk ein - ihnen angeblich noch zu Unrecht vorenthaltenes - Mittel für ihre privatwirtschaftlichen Zwecke sehen und die auf den Augenblick warten, in dem eine große Zahl in ihrer Reichweite beschränkter Ultra-Kurzwellensender dem Werbe und Reklamewesen neue Chancen eröffnet. Für den einen Hörer ist der Rundfunk Quelle der Belehrung über politische Zeitfragen, für den anderen reines Unterhaltungsmittel, für wieder andere ein her vorragender Weg kultureller Belehrung. Von wieder einem anderen Standpunkt aus betrachtet, sucht man ihn als sichere Einnahmequelle oder umgekehrt die gewonnenen Einnahmen als Mittel technischer Vervollkommnung des Rundfunks oder zur Erprobung und Ausbil dung neuer technischer Fernmeldeanlagen (Fernsehen!) auszuwerten.
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