Das Buch untersucht die inhaltlichen und gestalterischen Ziele, die sich die sozialistische Regierung Frankreichs in den späten 1980er Jahren bei der Definition nationaler Identitätsmuster setzte. Die Französische Revolution ist der Linken dabei ein heute noch gültiger Maßstab. Allerdings verkündeten die offiziellen Feierlichkeiten die Ideale von 1789 weniger denn je im Politischen oder im Sozialen. Während der Zweihundertjahrfeier 1989 wurden Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit im kulturellen Feld geltend gemacht und ästhetisch inszeniert. Im Mittelpunkt der Analyse stehen die dem Karneval entlehnte, im Zeichen des Multikulturalismus stehende Parade des 14. Juli, die globale Kunstschau "Magiciens de la Terre" und die von den Künstlern Sarkis, Daniel Buren, Jean-Luc Vilmouth und Ange Leccia gestaltete Feier der Kanonade von Valmy. Im Lichte der Kulturpolitik der französischen Sozialisten betrachtet zeigt sich, daß Kunst und Kultur an der Schwelle ins Informationszeitalter eine herausragende Rolle als globale Vermittlungsinstanz, als Stifterin von Gemeinschaft im Erlebnis und als Quell schöpferischen Denkens zugesprochen wird. Alle drei Ziele sollen der Konsolidierung nach innen, der Ausstrahlung nach außen und der wirtschaftlichen Prosperität der französischen Nation dienen. Diss. Frankfurt.
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