Immer ist die wichtigste Stunde die gegenwärtige; immer ist der wichtigste Mensch, der Dir gerade gegenübersteht; immer ist die wichtigste Tat die Liebe
(Meister Eckhart 1260-1327)
Marburg im Jahre 1537: die junge Anna muss früh lernen auf eigenen Beinen zu stehen, denn ihre Eltern sterben
früh, daher wächst sie bei ihrem Onkel auf. Durch ihn hat sie das Glück, am Hofe des Landgrafen…mehrImmer ist die wichtigste Stunde die gegenwärtige; immer ist der wichtigste Mensch, der Dir gerade gegenübersteht; immer ist die wichtigste Tat die Liebe
(Meister Eckhart 1260-1327)
Marburg im Jahre 1537: die junge Anna muss früh lernen auf eigenen Beinen zu stehen, denn ihre Eltern sterben früh, daher wächst sie bei ihrem Onkel auf. Durch ihn hat sie das Glück, am Hofe des Landgrafen Philipp von Hessen als Vorleserin und zu seiner Unterhaltung dienen zu dürfen. Während dieser Vorlesestunden kommen sich die beiden immer näher und Anne fällt aus allen Wolken, als Philipp ihr eines Tages seine Gefühle gesteht. Sein innigster Wunsch ist es sie als seine zweite Ehefrau zu nehmen - doch dies kollidiert so ganz mit den Regeln der Kirche. Auch weiß der Landgraf gar nicht, dass Annes Herz längst einem anderen gehört und für ihn schlägt. Doch … es kommt alles anders als Anne es sich erhofft, sie muss eine harte Entscheidung treffen, die alles verändert….
Meine Meinung
In dem Roman „Die zweite Braut“ taucht der Leser in das historische Marburgs um 1537 ein und erlebt die Geschichte des Landgrafen Philipp von Hessen und der jungen Anna. Der Schreibstil von Sibylle Baillon ist flüssig und zieht einen sofort in den Bann der Geschichte. In dem Roman vereinen sich geschickt reale Personen mit fiktiven Protagonisten zu einem mitreißenden Roman der einen bis zum Schluss in stetiger Spannung packt. Die historischen Gegebenheiten sind gut recherchiert und mit den Protagonisten stimmig verknüpft.
Auch die Charaktere der Protagonisten sind gut herausgearbeitet. Anne ist, da ihre Eltern früh verstorben sind, bei ihrem Onkel aufgewachsen. Sie muss einiges in ihrem Leben durchmachen, jedoch macht sie das zu einer starken und mutigen Frau, die weiß, was sie will und willensstark ist. Ihr Onkel ist ein enger Vertrauter des Landgrafen Philipp und so hat sie das Glück, als Vorleserin zu ihm gerufen zu werden. Die Rolle des Landgrafen ist ebenfalls gut ausgearbeitet und spiegelt sehr gut die Verhältnisse der damaligen Zeit wieder unter denen die Leute mit einem Landgrafen wie ihm lebten. Der Leser erfährt viel über die Lebensweise, Sitten und Gebräuche aber auch Liebe, Hass, Neid und Eifersucht kommen nicht zu kurz.
Anne wächst dem Leser schnell ans Herz, aber auch Neslin und Martin sind sehr sympathische Charaktere. Mit Martin und dem grausamen Schicksal und den Peinigungen sowie der Folter die er erlebt, leidet man förmlich mit und wünscht ihm, dass dies doch endlich ein Ende nimmt und er entkommen kann.
Insgesamt habe ich in dem Roman alle Höhen und Tiefen von Anna miterlebt und mitgefiebert. Das Ende kommt dann anders als erwartet und leider viel zu schnell.
Im Anschluss an den Roman findet man Informationen welche der Personen in dem Roman fiktiv sind und welche zu der damaligen Zeit tatsächlich existiert haben. Das hat mir gut gefallen.
Da ich Marburg sowie die Universität, die den Namen des Landgrafen trägt, selber gut kenne, konnte ich mich sehr gut in diesen historischen Roman versetzen und bis zum Schluss in der Geschichte versinken. Als Leser erlebt man alle Emotionen mit und hofft bis zum Schluss gemeinsam mit Anna das es ein gutes Ende nimmt.
Fazit
Der Roman „Die zweite Braut“ hat mich von der ersten bis zur letzten Minute gepackt und wie in einem Sog mit durch die Geschichte gerissen. Die historischen Recherchen waren sehr gut und interessant. Von mir gibt es daher eine klare Leseempfehlung und ich würde mir weitere historische Romane von Sibylle Baillon wünschen!