Mit viel Herz und Verstand geht die Heimat-Heidi zur Sache, denn sie ist eine schöne Wirtin voller Tatendrang, die ihren Gästen und Mitmenschen jederzeit hilfreich zur Seite steht. Unterstützt, wenn auch nicht unbedingt immer in ihrem Sinne, wird Heidi dabei von ihrer nicht ganz volljährigen Tochter Steffi, einem feschen Mädel mit losem Mundwerk, und ihrer Mutter Luise, die keineswegs gewillt ist, kürzerzutreten und Heidi mit der Leitung des Bergerhofs alleinzulassen. Für schwungvollen, heiteren Familienzündstoff ist also bei aller Herzenswärme unserer Titelheldin jederzeit gesorgt! Heidi stieß die Tür zur Küche auf und stellte ein schweres Tablett mit Gläsern ab. »Luise...?« »Ja?« »Ich schick dir mal den Ambros von der Ratschen-Alm herein«, erwiderte Heidi. »Wieso? Was soll ich denn mit dem?« »Ich hab' den Hiebler-Toni zu uns heraufkommen sehen«, antwortete Heidi, »und wenn die beiden da bei uns zusammentreffen, dann kann's zu einem handfesten Streit kommen.« Luise lachte, wischte sich die Hände ab und kam näher. »Das könnt' net nur zu einem Streit kommen, es käm' zu einem Streit«, sagte sie. »Herrschaftszeiten, wenn ich dran denk', wie die beiden letztens drüben in Vorderstein beim Kirchwirt zusammengerasselt sind. Da wären bald die Fäuste geflogen.« »Und genau das will ich vermeiden«, entgegnete Heidi. Luise lachte noch mal. »Manchmal mein' ich, es wär' gar net schlecht, die beiden mal aufeinander losgehen zu lassen.« »Wieso denn das?« schien erschüttert.
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