Studienarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Soziologie - Arbeit, Ausbildung, Organisation, Note: 1,2, Justus-Liebig-Universität Gießen, Sprache: Deutsch, Abstract: Im Fokus dieser Arbeit steht die Fragestellung ob und inwiefern eine Frauenquote in den Führungspositionen zu mehr Gleichberechtigung zwischen Frauen und Männern führt. Das erste Kapitel widmet sich der terminologischen Klärung bzw. Operationalisierung der Begriffe „Frauenquote“, „Führungsposition“ und „Gleichberechtigung“, die von entscheidender Bedeutung sind, um die bestehende Problematik zu verstehen. Daraufhin soll der Blick auf den Status quo in Deutschland gerichtet werden. Daran anknüpfend soll anhand einiger Statistiken ein europäischer Vergleich gezogen werden, um das Ausmaß der Benachteiligungen in Deutschland zu erkennen. Anschließend soll das Augenmerk auf die gesetzlichen Regelungen auf nationaler und europäischer Ebene gerichtet werden und die Verfassungskonformität der strukturellen Benachteiligung der Frauen überprüft werden. Bevor ich zum Schluss einen Forschungsausblick zeige werde ich zusätzlich auf die Pro und Contra Argumente bezüglich der Frauenquote eingehen Die Erwerbstätigenquote der Frauen ist seit Jahren stabil im Aufschwung und wird dennoch durch die Benachteiligung der Frauen im Arbeitsmarkt überschattet. Die Diskriminierung der Frauen im Arbeitsmarkt hält seit einigen Jahrzehnten an. Dies erkennt man an den Studien und Publikationen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts zurückreichen. Die Unterrepräsentation der Frauen ist nicht nur in Deutschland der Fall, sondern auch in anderen europäischen Ländern, wobei die Unterschiede teilweise gravierend sind. Demnach werden die Qualifikationen und Kompetenzen der Frauen nicht anerkannt, sodass ihnen oft der Karrieresprung verwehrt bleibt. Trotz zahlreichen Regelungen hat sich in den letzten Jahren an der Diskriminierung der Frauen am Arbeitsmarkt nichts Wesentliches geändert. Die Benachteiligungen sind nicht nur in den Führungspositionen, sondern in nahezu allen Feldern des Arbeitsmarktes vorzufinden, so dass von einer strukturellen Diskriminierung zu sprechen ist. Obwohl es ökonomisch keine Anhaltspunkte für eine Nicht-Berücksichtigung der Frauen gibt, ist die gegenwärtige Situation in den Führungsetagen insbesondere der großen Unternehmen und im gesamten Arbeitsmarkt prekär.