Dieter Roth (1930-1998) erstmals in den literaturwissenschaftlichen Blick genommen, mit besonderem Augenmerk auf das Verhältnis von Text und Bild. Bei Dieter Roths literarischem Werk handelt es sich keineswegs um einen Seitenweg im OEuvre des in Ausstellungen weltweit präsenten Schweizer Künstlers. Der "Künstlerdichter" Dieter Roth betrachtete seine Dichtung sogar als seine Haupttätigkeit und sprach davon, dass ihm seine Kunst dazu diene, die literarische Arbeit zu finanzieren. Freilich ist das Schreiben Roths untrennbar mit dessen Arbeit als bildender Künstler verbunden. Das betriff t nicht nur die (typo)grafische Gestaltung. Roth hat seine Texte meist als Künstlerbücher im eigenen Verlag publiziert. Nicht nur die daraus resultierende geringe Verbreitung seiner Texte, auch ihre Widerborstigkeit und notorische Selbstbesudelung machten Roth sogar auf dem Feld der neoavantgardistischen Literatur zum Außenseiter. Die Beiträge beschäftigen sich u. a. mit dem den Zeichenbegriff im weitesten Sinne reflektierenden "Mundunculum", mit der "Bastel-Novelle" und dem Ein-Wort-Drama "murmel". Roths Reibung an der Form des Sonetts und sein Umgang mit dem Phänomen 'Symmetrie' werden ebenso betrachtet wie die Rolle des Autors als Übersetzer eigener Texte zwischen den Sprachen Deutsch, Englisch und Isländisch.
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