Der Blick auf Dietrich Bonhoeffer zeigt die Umkehr eines völkisch-nationalistischen Theologen, der anfangs für den gottgewollten Krieg der preußisch-deutschen Größe eintrat, sich der internationalen Verständigung und schließlich dem friedlichen Ausgleich zwischen den Staaten zuwandte. Das breite Spektrum des Nationalsozialismus hat diese politisch ethische Umkehr Bonhoeffers seit 1930 in doppelter Weise begleitet - in Politik und Staat sowie in Theologie und Kirche. Bonhoeffers "Kampf" um "Wahrheit und Recht" bestimmte seine ethische Lehre und die kirchlich-politischen Aktionen auf internationaler Ebene wie im NS-Regime, um über die Kriegsgeschichte des Abendlandes aufzurütteln; um eine globale Friedenspolitik ohne Rüstung einzufordern; um vor dem Vernichtungskrieg um Lebensraum zu warnen. Der Kampf gegen Diktatur, Antisemitismus und Rassismus begleitete ihn, den "Pazifisten und Staatsfeind", auf seinem Weg in den Widerstand der Gruppe des 20. Juli 1944.
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