Das Buch trifft den Puls der Zeit, indem es sich mit einem aktuellem und wichtigem Thema beschäftigt, das man durchaus kritisch beleuchten und hinterfragen kann und das vielen von uns online begegnet.
Es geht, wie der Titel schon sagt, um digitale Diagnosen.
Die Autorin blickt hierfür über die
Bedeutung einer Dignose für den einzelnen Menschen hinaus und hinterfragt im Laufe des Buches…mehrDas Buch trifft den Puls der Zeit, indem es sich mit einem aktuellem und wichtigem Thema beschäftigt, das man durchaus kritisch beleuchten und hinterfragen kann und das vielen von uns online begegnet.
Es geht, wie der Titel schon sagt, um digitale Diagnosen.
Die Autorin blickt hierfür über die Bedeutung einer Dignose für den einzelnen Menschen hinaus und hinterfragt im Laufe des Buches gesamtgesellschaftliche Ursachen und politische Konstrukte.
Dabei geht es ihr darum von einem "Kategoriendenken", von Schwarz-Weiß-Einteilungen wegzukommen hin zu einem nuancierteren Verständnis von menschlichem Verhalten und wirklichen Krankheiten. Sie erklärt hierfür einige aktuelle, teilweise kontrovers diskutierte relevante Befriffe, betrachtet diese im Kontext und beleuchtet jene auch aus einer feministischer Perspektive. Zudem geht sie in diesem Zuge auch auf Rassismus und kulturelle Aneignung ein.
Sie zitiert viele verschiedene Menschen und gibt aktuelle Beispiele und erklärt wichtige Zusammenhänge.
Mich hat sie damit total abholen können.
An manchen Stellen hätte ich mir vielleicht von ihr selber noch mehr Nuanciertheit gewünscht, um auch die Leute abholen zu können, die vielleicht bisher nur die positiven Seiten der "digitalen Diagnosen" wahrgenommen haben.
Zwar erwähnt sie durchaus auch diese Aspekte, allerdings kommen sie in ihrer Kritik vergleichsweise kurz - man muss sich also schon auf ihre Erklärungen und Schlussfolgerungen einlassen, um diese zu verstehen.
Sie zeigt die Relevanz des Themas und auch wie groß die Auswirkungen und Hintergründe teilweise sind. Gleichzeitig nimmt sie aber auch den Druck raus und entschleunigt die Debatte, indem sie zeigt, dass manches heißer gekocht als gegessen wird.