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Dass zum europäischen Faschismus und Nationalsozialismus, der wohl am meisten durchforschten Epoche der Weltgeschichte, fast 75 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs bislang noch keine Gesamtdarstellung der europäischen Kollaboration mit dem Dritten Reich vorlag, kann mit Fug und Recht als großes, vielleicht sogar größtes Desiderat zu diesem historischen Problemkomplex angesehen werden. Klaus Kellmann hat sich der sensiblen Aufgabe gestellt, und er beschränkt sich nicht auf die Einzelanalysen aller 24 Staaten, die bis 1944/45 der deutschen Terrorherrschaft unterworfen waren. Im…mehr

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Produktbeschreibung
Dass zum europäischen Faschismus und Nationalsozialismus, der wohl am meisten durchforschten Epoche der Weltgeschichte, fast 75 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs bislang noch keine Gesamtdarstellung der europäischen Kollaboration mit dem Dritten Reich vorlag, kann mit Fug und Recht als großes, vielleicht sogar größtes Desiderat zu diesem historischen Problemkomplex angesehen werden. Klaus Kellmann hat sich der sensiblen Aufgabe gestellt, und er beschränkt sich nicht auf die Einzelanalysen aller 24 Staaten, die bis 1944/45 der deutschen Terrorherrschaft unterworfen waren. Im Schlusskapitel "Europäisches Gedächtnis und europäische Identität" bringt er seine Forschungsergebnisse in die Gestaltung des Europa von Morgen ein: Ohne schonungslose Aufarbeitung und Vergewisserung der Kollaboration mit dem Dritten Reich wird es kein gemeinsames europäisches Narrativ und keine gemeinsame europäische Erinnerungskultur geben - jenes große Projekt, mit dem die Geschichtswissenschaft auf dem Alten Kontinent in den nächsten Jahren und Jahrzehnten zentral und entscheidend befasst sein wird.


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Autorenporträt
Dr. Klaus Kellmann, geboren 1951, hat an der Universität Kiel Germanistik, Geschichte und Osteuropäische Geschichte studiert und dort promoviert. Von 1985 bis 2017 war er Dezernent und stellvertretender Leiter der Landeszentrale für politische Bildung Schleswig-Holstein in Kiel.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Überaus lesenswert findet Clemens Klünemann Klaus Kellmanns breit angelegte Studie über die Wirkungsweisen bürokratischer Mittäter in den besetzten Ländern Europas während der Zeit des Nationalsozialismus. Anhand von 24 Ländern kann Kellermann dem Rezensenten die Unterstützung der kollaborierenden Bevölkerung aufzeigen, ohne die Verbrechen der Deutschen dabei zu relativieren. Das Ziel der Entzauberung nationaler Narrative, von Widerstand und Selbstviktimisierung erreicht der Autor laut Rezensent auf überzeugende Weise, akribisch und versehen mit dem Rat einer Enttabuisierung der Kollaboration als Voraussetzung für eine europäische Identität.

© Perlentaucher Medien GmbH