In ihrem unbändigen Hunger nach Freiheit bricht Mia Kankimäki aus ihrem Leben aus und beginnt ein riesiges Abenteuer: Sie reist nach Kyoto, lässt sich einfangen von Tempeln, Kirschblüten, Kabuki-Theater, Zen-Meditation und Teezeremonien. Und von einer faszinierenden Frau, die ihr zur feinsinnigen und gewitzten Seelenschwester wird: Sei Shonagon, der Hofdame, die vor mehr als 1000 Jahren am japanischen Kaiserhof Kaiserin Teishi diente, eine so selbstbewusste wie raffiniert-ironische Schriftstellerin war und deren »Kopfkissenbuch« heute zu den Klassikern der Weltliteratur gehört. Geleitet von den Spuren der Seelenverwandten entdeckt Mia Kankimäki die subversive Kraft, die in der Liebe liegt, Listen von Dingen zu erstellen, die charmant, delikat, nervig oder elegant sind - und die das Herz höher schlagen lassen...
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 05.08.2021Ideale Frau gesucht
Die Finnin Mia Kankimäki macht ein Sabbatjahr in Kyoto - und nutzt das ums Jahr 1000 verfasste "Kopfkissenbuch" der Hofdame Sei Sh nagon als Anleitung zur Selbstsuche und Entschleunigung. Als ein Idol in Sachen Emanzipation und "Stilfragen" wird sie ihr zur Seelenschwester in imaginären Zwiegesprächen zwischen Zeiten und Kulturen - dabei wechseln Bilderbögen des Hoflebens mit denen des postmodernen Kyoto. Auf atmosphärischen Zeitreisen, Identitätsverwirrungsspielen und Übungen zur Versenkung ins klassische Japan lässt sich Mia Kankimäki einen zwölflagigen Kimono anlegen, macht auf einem Berg ein "Waka-Gedichte-Schreibexperiment" oder gibt sich im Stil Sei Sh nagons der Magie der Listen von berückenden oder aber der beklagenswerten Dingen hin. In den Augen der Autorin amalgamieren in Kyoto alte Hochkultur und Postmoderne, wenn McDonald's über Steingärten verfügen oder bei der Hanami-Blütenschau der Kirschblüten-Tourismus Japans einstige Kultur der Stille überlagert. Das dicke Buch vermittelt klug die Modernität Sei Sh nagons als Provokateurin, "Prä-Kolumnistin" und "Ur-Bloggerin". Erhellende Exkurse schildern die Rezeption und das künstlerische oder feministische Nachleben dieses Klassikers der Weltliteratur auch als Kulturgeschichte der Kürzungen, Verleumdungen und Missverständnisse. sg
"Dinge, die das Herz höher schlagen lassen" von Mia Kankimäki. btb Verlag, München 2021. 528 Seiten. Broschiert, zwölf Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Die Finnin Mia Kankimäki macht ein Sabbatjahr in Kyoto - und nutzt das ums Jahr 1000 verfasste "Kopfkissenbuch" der Hofdame Sei Sh nagon als Anleitung zur Selbstsuche und Entschleunigung. Als ein Idol in Sachen Emanzipation und "Stilfragen" wird sie ihr zur Seelenschwester in imaginären Zwiegesprächen zwischen Zeiten und Kulturen - dabei wechseln Bilderbögen des Hoflebens mit denen des postmodernen Kyoto. Auf atmosphärischen Zeitreisen, Identitätsverwirrungsspielen und Übungen zur Versenkung ins klassische Japan lässt sich Mia Kankimäki einen zwölflagigen Kimono anlegen, macht auf einem Berg ein "Waka-Gedichte-Schreibexperiment" oder gibt sich im Stil Sei Sh nagons der Magie der Listen von berückenden oder aber der beklagenswerten Dingen hin. In den Augen der Autorin amalgamieren in Kyoto alte Hochkultur und Postmoderne, wenn McDonald's über Steingärten verfügen oder bei der Hanami-Blütenschau der Kirschblüten-Tourismus Japans einstige Kultur der Stille überlagert. Das dicke Buch vermittelt klug die Modernität Sei Sh nagons als Provokateurin, "Prä-Kolumnistin" und "Ur-Bloggerin". Erhellende Exkurse schildern die Rezeption und das künstlerische oder feministische Nachleben dieses Klassikers der Weltliteratur auch als Kulturgeschichte der Kürzungen, Verleumdungen und Missverständnisse. sg
"Dinge, die das Herz höher schlagen lassen" von Mia Kankimäki. btb Verlag, München 2021. 528 Seiten. Broschiert, zwölf Euro.
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»Erhellende Exkurse schildern die Rezeption und das künstlerische oder feministische Nachleben dieses Klassikers der Weltliteratur auch als Kulturgeschichte der Kürzungen, Verleumdungen und Missverständnisse.« Frankfurter Allgemeine Zeitung