Werde ich mich jemals wiederfinden? ----- Jeder von uns geht seinen ganz eigenen Weg durchs Leben. Oft ist alles hell und leicht, beschwingt und fröhlich. Die Welt ist voller bunter Farben. Wir sehen unseren Weg klar vor uns liegen und folgen ihm mit Freude und Neugier auf all das, was das Leben noch für uns bereithält. Manchmal aber in Zeiten der persönlichen Krisen, in Zeiten der Krankheit oder in Zeiten des Kummers, der Trauer, vielleicht sogar der Verzweiflung, dann, wenn wir Abschied nehmen müssen von einem geliebten Menschen, dann wenn das Schicksal uns zwingt, sich mit diesem Verlust auseinanderzusetzen, zu akzeptieren, anzunehmen, fühlen wir uns wie gefangen, erstarrt. Um uns herum ist nur noch Dunkelheit und Leere. Und wir suchen nach einem Ausweg ... Besonders in solchen Zeiten wünsche ich dir einen Menschen, der deinen Schmerz, deinen Kummer versteht, einen Menschen, der mit dir fühlt und dich durch die Zeit der Trauer begleitet. Und ich wünsche dir einen Engel an der Seite auf dem Weg in dein neues, anderes Leben. ----- Viele, die trauern, verschließen sich völlig, lassen niemanden an sich heran. Halten die Nähe zu einem anderen ganz einfach nicht aus. Manche wollen reden, wieder und wieder über das Geschehene sprechen, um es zu verarbeiten - aufzuarbeiten. Nur - wer hört ihnen zu? Wo finden sie einen Ansprechpartner? Jemanden, der sich auf den Trauernden einläßt und dessen Gefühle aushält, ohne sich abzuwenden und zu gehen. Jemanden, der es erträgt, daneben zu stehen, und den seine eigene Hilflosigkeit nicht verzweifeln läßt. Wie oft habe ich solche Situationen selbst erlebt. Wie oft habe auch ich keine Worte gefunden. Welche Worte gäbe es, die die Macht hätten, diesen ersten, alles umfassenden Schmerz, diese grenzenlose Verzweiflung zu durchdringen? Eigentlich ist es so einfach, ein wenig Beistand zu leisten: Eine liebevolle Geste. Eine Umarmung. Zuhören, den Kummer des anderen achten, dessen Zorn und Wut, oft auch dessen Schwermut und Depressionen aushalten - das alles können Zeichen der Anteilnahme sein, das alles kann trösten. Genau wie gemeinsam geweinte Tränen. So einfach also? ----- Wir schmieden Pläne. Wir haben Wünsche. Wir setzen uns Ziele. Wir haben unsere Träume und Sehnsüchte. Aber wir Menschen haben keine Kontrolle über das Leben und die Umstände, die alles von einem Augenblick zum anderen verändern können. Das einzig Beständige ist die Veränderung. Nichts bleibt wie es ist - so sehr wir uns das auch manchmal wünschen. Alles ist im Fluss. Immer wieder endet ein Zyklus, damit ein neuer beginnen kann. Immer wieder stehen wir vor Herausforderungen, die es zu meistern gilt. Einen Sinn in allem zu erkennen, einen Sinn zu finden weiter zu machen, weiter zu leben, fällt manchmal unendlich schwer. Uns bleibt nur dem Leben und einer höheren Macht zu vertrauen. Alles Liebe für dich, die/der du auf dem Weg durch das Land der Trauer bist, vielleicht gerade die ersten Meter schon hinter dich gebracht hast.
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