Winner of the the National Book Critics Circle Award for Non-Fiction
'Spellbinding ... a magisterial account of the great tragedy of our age ... it is a classic' Evening Standard
'In the finest traditions of American investigative journalism' The Times
'Spectacular ... makes Bourne movies pale in comparison' Financial Times
From the Pulitzer Prize winning of the acclaimed Ghost Wars, this is the full story of America's grim involvement in the affairs of Afghanistan from 2001 to 2016. In the wake of the terrible shock of 9/11, the C.I.A. scrambled to work out how to destroy Bin Laden and his associates. The C.I.A. had long familiarity with Afghanistan and had worked closely with the Taliban to defeat the Soviet Union there. A tangle of assumptions, old contacts, favours and animosities were now reactivated. Superficially the invasion was quick and efficient, but Bin Laden's successful escape, together with that of much of the Taliban leadership, and a catastrophic failure to define the limits of NATO's mission in a tough, impoverished country the size of Texas, created a quagmire which lasted many years.
At the heart of the problem lay 'Directorate S', a highly secretive arm of the Pakistan state which had its own views on the Taliban and Afghanistan's place in a wider competition for influence between Pakistan, India and China, and which assumed that the U.S.A. and its allies would soon be leaving.
Steve Coll's remarkable new book tells a powerful, bitter story of just how badly foreign policy decisions can go wrong and of many lives lost.
'Spellbinding ... a magisterial account of the great tragedy of our age ... it is a classic' Evening Standard
'In the finest traditions of American investigative journalism' The Times
'Spectacular ... makes Bourne movies pale in comparison' Financial Times
From the Pulitzer Prize winning of the acclaimed Ghost Wars, this is the full story of America's grim involvement in the affairs of Afghanistan from 2001 to 2016. In the wake of the terrible shock of 9/11, the C.I.A. scrambled to work out how to destroy Bin Laden and his associates. The C.I.A. had long familiarity with Afghanistan and had worked closely with the Taliban to defeat the Soviet Union there. A tangle of assumptions, old contacts, favours and animosities were now reactivated. Superficially the invasion was quick and efficient, but Bin Laden's successful escape, together with that of much of the Taliban leadership, and a catastrophic failure to define the limits of NATO's mission in a tough, impoverished country the size of Texas, created a quagmire which lasted many years.
At the heart of the problem lay 'Directorate S', a highly secretive arm of the Pakistan state which had its own views on the Taliban and Afghanistan's place in a wider competition for influence between Pakistan, India and China, and which assumed that the U.S.A. and its allies would soon be leaving.
Steve Coll's remarkable new book tells a powerful, bitter story of just how badly foreign policy decisions can go wrong and of many lives lost.
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 30.06.2018Problemfall Verbündeter
Amerikas Geheimdienst und seine Aktivitäten in Afghanistan und Pakistan
Steve Coll erzählt die wechselvolle Jagd der Vereinigten Staaten nach Usama Bin Ladin nach den Anschlägen vom 11. September 2001. Er schreibt damit die Geschichte seines Werkes "Ghost Wars" fort, in dem die Verstrickung der CIA in Afghanistan und der Aufstieg Bin Ladins nach dem Ende der sowjetischen Besatzung bis 2001 im Mittelpunkt standen. So gibt der Untertitel des Buches dem Leser deshalb einen besseren Eindruck, was ihn auf den 757 Seiten erwartet.
Das titelgebende "Directorate S" ist hingegen die Abteilung im pakistanischen Geheimdienst Inter-Services Intelligence (ISI), die für die Unterstützung von militanten Gruppen zuständig ist. Als vermeintlicher Hauptdarsteller bleibt das Directorate S aber erstaunlich blass und vage. Dabei symbolisiert es vermutlich eines der Hauptprobleme der amerikanischen Politik in Afghanistan, nämlich eine Strategie gegenüber Pakistan zu entwickeln, die mit den eigenen Zielen in Afghanistan vereinbar war. Trotz vieler Anläufe und Veränderungen ist dies weder der Bush- noch der Obama-Administration gelungen. Die Sicherheitsinteressen Pakistans in Afghanistan, die nur eine Fortsetzung seiner Politik gegenüber Indien sind, waren nicht vereinbar mit den Prioritäten der amerikanischen Politik.
Die pakistanische Armee hat eine lange Tradition, militante Gruppen zur Durchsetzung außenpolitischer Ziele gegenüber den Nachbarstaaten einzusetzen. So erfolgte die Invasion des unabhängigen Königreiches Jammu und Kaschmirs im Herbst 1947 durch Stammeskrieger aus Wasiristan unter der Führung von Offizieren der pakistanischen Armee. Der ISI existierte zum damaligen Zeitpunkt noch nicht. Besondere Bedeutung erhielten die militanten Gruppen im Kampf gegen die sowjetische Besatzung Afghanistans zwischen 1979 und 1989. In dieser Zeit unterstützten die Vereinigten Staaten, Saudi-Arabien und die Golf-Staaten die afghanischen Aufständischen, die vom pakistanischen Geheimdienst ausgebildet wurden.
Nach dem Abzug der Sowjetunion aus Afghanistan hat die pakistanische Armeeführung dieses außenpolitische Instrument verfeinert. Der Aufbau und die Unterstützung der Taliban im afghanischen Bürgerkrieg durch Pakistan und die Eskalation des Konflikts im indischen Teil Kaschmirs durch Gruppen wie Lashkar-e-Toiba und Jaishe-Mohammed in den neunziger Jahren waren die sichtbarsten Erfolge dieser Strategie. Nach amerikanischer Schätzung gab es in Pakistan bis zu 100 000 Kämpfer verschiedener militanter Gruppen. Der ISI soll bis zu 128 verschiedene Trainingseinrichtungen unterhalten haben.
Directorate S steht somit stellvertretend für Pakistan, beziehungsweise für die pakistanische Armee, die seit der Unabhängigkeit die Außen- und Sicherheitspolitik ihres Landes entscheidend prägt. Pakistanische Politiker sind in Colls Erzählungen eher Randfiguren.
Allerdings liegt Colls Augenmerk nicht auf Pakistan, sondern auf der amerikanischen Politik. Er zeichnet in vier Teilen und 35 Kapiteln sehr eindrücklich die verschiedenen Etappen der amerikanischen Politik mit ihren zahllosen Irrungen und Wirrungen nach. Persönliche Freundschaften und Rivalitäten, unterschiedliche Einschätzungen und Strategien der beteiligten Regierungsbehörden, vom Außenministerium über das Verteidigungsministerium bis hin zur CIA prägten dabei die amerikanische Politik und führten in Afghanistan zu unterschiedlichen militärischen Strategien und Operationen. Auf Grundlage von über 550 Interviews zeichnet Coll nach, welchen Schwierigkeiten sich die Administrationen von George W. Bush und Barack Obama gegenüber sahen, Usama Bin Ladin zur Strecke zu bringen, eine einheitliche Strategie in Afghanistan zu entwickeln und ein erfolgreiches Ende für die Vereinigten Staaten in ihrem längsten Krieg zu finden.
Die Vielfalt der Akteure und ihre Interessen sind aber kein spezifisch amerikanisches Problem. Auch auf afghanischer Seite ist dieses Problem virulent. Präsident Karzais wechselhaftes Verhältnis zu Amerika und zu Pakistan, die verbreitete Korruption bis in höchste Stellen von Staat und Verwaltung, die Probleme, schlagkräftige afghanische Sicherheitskräfte auszubilden, werden in verschiedenen Episoden von Coll geschildert.
Aber auch in Pakistan haben die Sicherheitskräfte mit Problemen zu kämpfen. Auf der einen Seite gibt es eine enge Kooperation mit den Amerikanern, die zur Verhaftung ranghoher Al-Qaida-Kader in Pakistan geführt hat. Auf der anderen Seite stehen die Taliban und das Haqqani-Netzwerk, die über Jahrzehnte hinweg vom Directorate S unterstützt wurden. Von ihren Rückzugsgebieten in den Stammesgebieten an der afghanischen Grenze haben sie ihre Angriffe auf westliche Einrichtungen in Afghanistan unternommen. Der Drohnenkrieg in den Stammesgebieten wurde zwar von den pakistanischen Streitkräften gebilligt, aber öffentlich immer wieder zur Kritik an den Vereinigten Staaten genutzt.
Die Grenzen der pakistanischen Strategie, militante Gruppen zur Durchsetzung außenpolitischer Ziele einzusetzen, zeigte sich mit der Gründung der Tehrik-i-Taliban Pakistan 2007. Sie verwickelte in der Folge die pakistanische Armee in einen verlustreichen Krieg in den Stammesgebieten. Die mit ihr verbundenen Terrorgruppen werden zu dem "Frankenstein"-Monster, das vom ISI nicht mehr kontrolliert werden konnte. Aber auch innerhalb der Streitkräfte führt der zunehmende islamistische Diskurs zu einer Radikalisierung einzelner Offiziere, die dem ISI Probleme bereitet. Die gescheiterte Attacke auf eine pakistanische Fregatte im September 2014 in Karachi durch radikalisierte Marineoffiziere, die das Schiff in ihre Gewalt bringen wollten, um damit amerikanische Kriegsschiffe anzugreifen, lässt erahnen, welche Eskalation noch möglich ist.
Unklar ist allerdings, warum Coll bei der Flucht von Al Qaida und Taliban nach der internationalen Intervention im Oktober 2002 nicht ausführlicher auf den Anschlag auf das indische Parlament im Dezember 2001 eingeht. Dieser Anschlag löste eine neue Krise im bilateralen Verhältnis aus und führte zu einer Truppenmobilisierung an der pakistanischen Ostgrenze just in dem Moment, als die Sicherung der Westgrenze gegen die vor den Nato-Truppen aus Afghanistan fliehenden Taliban und Al-Qaida-Kader dringend nötig gewesen wäre. Auch der Salala-Zwischenfall, der im November 2011 zu einer weiteren Verschlechterung der amerikanisch-pakistanischen Beziehung führt, findet kaum Erwähnung.
Coll hat ein weiteres faszinierendes Buch über Afghanistan und Pakistan und die Grenzen und Versäumnisse amerikanischer Politik verfasst. Präsident Donald Trump hat in seiner neuen Afghanistan-Strategie vom Sommer 2017 die Fortsetzung und den Ausbau des militärischen Engagements der Vereinigten Staaten und eine deutlich härtere Politik gegenüber Pakistan angekündigt. Zwar kann er den politischen und wirtschaftlichen Druck auf Pakistan durch Sanktionen erhöhen, doch dürfte dies nur dazu führen, dass sich Pakistan künftig noch stärker an China anlehnt. Unter diesen Vorzeichen ist dann zu befürchten, dass die amerikanische Politik in Afghanistan noch größeren Problemen gegenübersteht, wenn ihre Einwirkungsmöglichkeiten weiter abnehmen. Die so entstehende neue Konfliktdynamik wird dafür sorgen, dass Coll in den nächsten Jahren genug neues Material für sein nächstes Werk erhält.
CHRISTIAN WAGNER.
Steve Coll: Directorate S. The C.I.A. and America's Secret Wars in Afghanistan and Pakistan, 2001-2016.
Penguin Random House, London 2018. 757 S., 22,48 £.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Amerikas Geheimdienst und seine Aktivitäten in Afghanistan und Pakistan
Steve Coll erzählt die wechselvolle Jagd der Vereinigten Staaten nach Usama Bin Ladin nach den Anschlägen vom 11. September 2001. Er schreibt damit die Geschichte seines Werkes "Ghost Wars" fort, in dem die Verstrickung der CIA in Afghanistan und der Aufstieg Bin Ladins nach dem Ende der sowjetischen Besatzung bis 2001 im Mittelpunkt standen. So gibt der Untertitel des Buches dem Leser deshalb einen besseren Eindruck, was ihn auf den 757 Seiten erwartet.
Das titelgebende "Directorate S" ist hingegen die Abteilung im pakistanischen Geheimdienst Inter-Services Intelligence (ISI), die für die Unterstützung von militanten Gruppen zuständig ist. Als vermeintlicher Hauptdarsteller bleibt das Directorate S aber erstaunlich blass und vage. Dabei symbolisiert es vermutlich eines der Hauptprobleme der amerikanischen Politik in Afghanistan, nämlich eine Strategie gegenüber Pakistan zu entwickeln, die mit den eigenen Zielen in Afghanistan vereinbar war. Trotz vieler Anläufe und Veränderungen ist dies weder der Bush- noch der Obama-Administration gelungen. Die Sicherheitsinteressen Pakistans in Afghanistan, die nur eine Fortsetzung seiner Politik gegenüber Indien sind, waren nicht vereinbar mit den Prioritäten der amerikanischen Politik.
Die pakistanische Armee hat eine lange Tradition, militante Gruppen zur Durchsetzung außenpolitischer Ziele gegenüber den Nachbarstaaten einzusetzen. So erfolgte die Invasion des unabhängigen Königreiches Jammu und Kaschmirs im Herbst 1947 durch Stammeskrieger aus Wasiristan unter der Führung von Offizieren der pakistanischen Armee. Der ISI existierte zum damaligen Zeitpunkt noch nicht. Besondere Bedeutung erhielten die militanten Gruppen im Kampf gegen die sowjetische Besatzung Afghanistans zwischen 1979 und 1989. In dieser Zeit unterstützten die Vereinigten Staaten, Saudi-Arabien und die Golf-Staaten die afghanischen Aufständischen, die vom pakistanischen Geheimdienst ausgebildet wurden.
Nach dem Abzug der Sowjetunion aus Afghanistan hat die pakistanische Armeeführung dieses außenpolitische Instrument verfeinert. Der Aufbau und die Unterstützung der Taliban im afghanischen Bürgerkrieg durch Pakistan und die Eskalation des Konflikts im indischen Teil Kaschmirs durch Gruppen wie Lashkar-e-Toiba und Jaishe-Mohammed in den neunziger Jahren waren die sichtbarsten Erfolge dieser Strategie. Nach amerikanischer Schätzung gab es in Pakistan bis zu 100 000 Kämpfer verschiedener militanter Gruppen. Der ISI soll bis zu 128 verschiedene Trainingseinrichtungen unterhalten haben.
Directorate S steht somit stellvertretend für Pakistan, beziehungsweise für die pakistanische Armee, die seit der Unabhängigkeit die Außen- und Sicherheitspolitik ihres Landes entscheidend prägt. Pakistanische Politiker sind in Colls Erzählungen eher Randfiguren.
Allerdings liegt Colls Augenmerk nicht auf Pakistan, sondern auf der amerikanischen Politik. Er zeichnet in vier Teilen und 35 Kapiteln sehr eindrücklich die verschiedenen Etappen der amerikanischen Politik mit ihren zahllosen Irrungen und Wirrungen nach. Persönliche Freundschaften und Rivalitäten, unterschiedliche Einschätzungen und Strategien der beteiligten Regierungsbehörden, vom Außenministerium über das Verteidigungsministerium bis hin zur CIA prägten dabei die amerikanische Politik und führten in Afghanistan zu unterschiedlichen militärischen Strategien und Operationen. Auf Grundlage von über 550 Interviews zeichnet Coll nach, welchen Schwierigkeiten sich die Administrationen von George W. Bush und Barack Obama gegenüber sahen, Usama Bin Ladin zur Strecke zu bringen, eine einheitliche Strategie in Afghanistan zu entwickeln und ein erfolgreiches Ende für die Vereinigten Staaten in ihrem längsten Krieg zu finden.
Die Vielfalt der Akteure und ihre Interessen sind aber kein spezifisch amerikanisches Problem. Auch auf afghanischer Seite ist dieses Problem virulent. Präsident Karzais wechselhaftes Verhältnis zu Amerika und zu Pakistan, die verbreitete Korruption bis in höchste Stellen von Staat und Verwaltung, die Probleme, schlagkräftige afghanische Sicherheitskräfte auszubilden, werden in verschiedenen Episoden von Coll geschildert.
Aber auch in Pakistan haben die Sicherheitskräfte mit Problemen zu kämpfen. Auf der einen Seite gibt es eine enge Kooperation mit den Amerikanern, die zur Verhaftung ranghoher Al-Qaida-Kader in Pakistan geführt hat. Auf der anderen Seite stehen die Taliban und das Haqqani-Netzwerk, die über Jahrzehnte hinweg vom Directorate S unterstützt wurden. Von ihren Rückzugsgebieten in den Stammesgebieten an der afghanischen Grenze haben sie ihre Angriffe auf westliche Einrichtungen in Afghanistan unternommen. Der Drohnenkrieg in den Stammesgebieten wurde zwar von den pakistanischen Streitkräften gebilligt, aber öffentlich immer wieder zur Kritik an den Vereinigten Staaten genutzt.
Die Grenzen der pakistanischen Strategie, militante Gruppen zur Durchsetzung außenpolitischer Ziele einzusetzen, zeigte sich mit der Gründung der Tehrik-i-Taliban Pakistan 2007. Sie verwickelte in der Folge die pakistanische Armee in einen verlustreichen Krieg in den Stammesgebieten. Die mit ihr verbundenen Terrorgruppen werden zu dem "Frankenstein"-Monster, das vom ISI nicht mehr kontrolliert werden konnte. Aber auch innerhalb der Streitkräfte führt der zunehmende islamistische Diskurs zu einer Radikalisierung einzelner Offiziere, die dem ISI Probleme bereitet. Die gescheiterte Attacke auf eine pakistanische Fregatte im September 2014 in Karachi durch radikalisierte Marineoffiziere, die das Schiff in ihre Gewalt bringen wollten, um damit amerikanische Kriegsschiffe anzugreifen, lässt erahnen, welche Eskalation noch möglich ist.
Unklar ist allerdings, warum Coll bei der Flucht von Al Qaida und Taliban nach der internationalen Intervention im Oktober 2002 nicht ausführlicher auf den Anschlag auf das indische Parlament im Dezember 2001 eingeht. Dieser Anschlag löste eine neue Krise im bilateralen Verhältnis aus und führte zu einer Truppenmobilisierung an der pakistanischen Ostgrenze just in dem Moment, als die Sicherung der Westgrenze gegen die vor den Nato-Truppen aus Afghanistan fliehenden Taliban und Al-Qaida-Kader dringend nötig gewesen wäre. Auch der Salala-Zwischenfall, der im November 2011 zu einer weiteren Verschlechterung der amerikanisch-pakistanischen Beziehung führt, findet kaum Erwähnung.
Coll hat ein weiteres faszinierendes Buch über Afghanistan und Pakistan und die Grenzen und Versäumnisse amerikanischer Politik verfasst. Präsident Donald Trump hat in seiner neuen Afghanistan-Strategie vom Sommer 2017 die Fortsetzung und den Ausbau des militärischen Engagements der Vereinigten Staaten und eine deutlich härtere Politik gegenüber Pakistan angekündigt. Zwar kann er den politischen und wirtschaftlichen Druck auf Pakistan durch Sanktionen erhöhen, doch dürfte dies nur dazu führen, dass sich Pakistan künftig noch stärker an China anlehnt. Unter diesen Vorzeichen ist dann zu befürchten, dass die amerikanische Politik in Afghanistan noch größeren Problemen gegenübersteht, wenn ihre Einwirkungsmöglichkeiten weiter abnehmen. Die so entstehende neue Konfliktdynamik wird dafür sorgen, dass Coll in den nächsten Jahren genug neues Material für sein nächstes Werk erhält.
CHRISTIAN WAGNER.
Steve Coll: Directorate S. The C.I.A. and America's Secret Wars in Afghanistan and Pakistan, 2001-2016.
Penguin Random House, London 2018. 757 S., 22,48 £.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Every assertion is carefully sourced and checked. This book is in the finest traditions of American investigative journalism. Coll is the thinking man's Michael Wolff. Sherard Cowper-Coles The Times