Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Politik - Politische Systeme allgemein und im Vergleich, Note: 1,3, Universität zu Köln (Seminar für Politische Wissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: In den letzten 20 Jahren hat das Thema der direktdemokratischen Verfahren und Institutionen enormen Bedeutungszuwachs und weite Verbreitung erfahren. Auch in Deutschland kam 1989 mit dem Fall der Mauer die Verfassungsdebatte um eine direktdemokratische Öffnung des Grundgesetzes auf. Insbesondere die vergleichende Politikwissenschaft befindet sich hinsichtlich dieses Themas jedoch noch in ihren Anfängen. Studien und Veröffentlichungen auf diesem Gebiet haben sich bisher als unzureichend herausgestellt, da gerade die für den Vergleich entscheidenden Fragen unberücksichtigt geblieben sind. Auch die demokratietypologische Forschung hat es bisher versäumt, direktdemokratische Elemente bei der Typenbildung systematisch zu berücksichtigen. Was bisher fehlte, war das Bindeglied zwischen den beiden Forschungssträngen. So ist in einer Vielzahl von Studien von „der“ direkten Demokratie als Antithese zur repräsentativen die Rede. Direkte Demokratie wird darüber hinaus zumeist unter dem Aspekt der Partizipation diskutiert, womit Ihnen gleichzeitig jedoch „ihre Funktion als Element zur Ausübung von Herrschaftsfunktionen in gewisser Weise abgesprochen wird.“ Um den Wirkungszusammenhang zwischen den einzelnen direktdemokratischen Instrumenten und dem jeweiligen systemischen Kontext ermitteln zu können, war eine völlige neue Konzeptualisierung direkter Demokratie sowie eine neue Typologisierung von Demokratie notwendig. Sabine Jung hat diese methodischen und theoretischen Vorraussetzungen geschaffen, an-hand derer nun die empirische Prüfung der direktdemokratische Praxis einzelner Länder sowie die Erstellung vergleichender Länderstudien erfolgen kann.